Jäger verteidigen sich gegen Wilderei

Neun Tage nach den bekanntgewordenen Vorwürfen einer angeblichen Wilderei in Sibratsgfäll, haben sich der beschuldigte Jagdaufseher und ein Jäger zu Wort gemeldet. Beide räumen die Verletzung der Jagdgrenzen ein, bestreiten allerdings das Jagen mit einem Fahrzeug.

Wie berichtet, soll es am 11.Februar zu einem umstrittenen Jagdvorfall in Sibratsgfäll gekommen sein. Die Polizei ermittelt wegen Wilderei und Tierquälerei gegen mehrere Jäger aus der Schweiz und einen Vorarlberger Jagdaufseher.

Die Beschuldigten räumten am Freitag gegenüber Radio Vorarlberg ein, die Reviergrenzen im Jagdgebiet Ost verletzt zu haben. Zurückgewiesen wurde der Vorwurf, mit einem „Quad“ Wild durch tiefen Schnee verfolgt zu haben. Die von einem Augenzeugen als „Schurken“ bezeichneten Jäger gingen wollen sich gegen Verleumdung und Rufschädigung wehren.

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Jagdaufseher: Es stimmt keine einzige Zeile

Der betroffene Jagdaufseher Helmut Diem aus Dornbirn zeigte sich schockiert über die Beschuldigungen. Aus diesem Grund habe er auch nicht umgehend die Vorwürfe des Augenzeugen zurückgewiesen, so Diem und wörtlich: "Es stimmt keine einzige Zeile, auch in dem Bericht, der in den „Vorarlberger Nachrichten" am Samstag und Sonntag gekommen ist, stimmt keine einzige Zeile. Es ist eine reine Lüge, eine reine Verleumdung.“

Diem: Grenzverletzung ist passiert

Die Spuren eines Quads stammten vom Grundstücksnachbarn, der einen Tag später nachschauen wollte, ob es tatsächlich zur Überschreitung der Reviergrenzen gekommen sei, rechtfertigt sich Diem. Den Eingriff in fremdes Jagdrecht, räumt Jagdaufseher Diem ein: „Die Grenzverletzung ist passiert. Leider aufgrund eines Missverständnisses. Ist ein Einzelgang gewesen vom Schweizer Jagdpächter. Hat offensichtlich die Grenzen nicht richtig gekannt, “ beschreibt Diem den Vorfall.

Schweizer Jäger räumt Fehler ein

Enrico Casutt aus Zürich war jener Jäger, der Rehe mit einem Quad gejagt und angeschossen haben soll. Der Schweizer wies die Vorwürfe vehement zurück, was die Fahrt mit einem Quad betrifft. Eine Verletzung der Jagdgrenzen gab er zu: "Wir wollten die Jagd so organisieren, dass wir so wenig wie möglich beunruhigen. Wir haben uns abgestellt, oben in unserem Revier. Und ich bin dann nach rechts gegangen, habe dann den Sitz gesehen. Den habe ich im Sommer schon gesehen und war der Meinung, das ist mein Fehler, dass der in unserem Jagdgebiet ist. Das war nicht der Fall.

Ich habe dann nachher drei Rehe gesehen, bin denen nachgegangen, konnte eines erlegen und bin dann weiter rauf und konnte zwei weitere Rehe erlegen. Ich habe drei Schüsse abgegeben und drei Rehe sind gelegen. Das ist weidmännisch und das ist in Ordnung so gewesen. Ich habe niemals ein Reh angeschossen, was behauptet worden ist und das ärgert mich natürlich maßlos, solche Unterstellungen gehen einfach nicht", so Enrico Casutt wörtlich.

Pachtvertrag ruhend gestellt

Die Beschuldigten Jäger wollen nun wegen Verleumdung und Rufschädigung klagen. Die Jagdgenossenschaft Sibratsgfäll Ost stellte umgehende den Pachtvertrag ruhend und will den Vertrag, ungeachtet der Vorwürfe, auch nicht verlängern. Der Vertrag mit den Jägern aus der Schweiz laufe Ende März aus, lässt Obmann Anton Kolb wissen.

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