Patientenanwalt fordert mehr Ausbildungsplätze

Die Wochenstunden für Spitalsärzte soll schrittweise verkürzt werden. Vorarlbergs Patientenanwalt Alexander Wolf glaubt dadurch an Verbesserungen, sieht ein großes Problem aber in den seiner Ansicht nach zu wenig vorhandenen Ausbildungsplätzen.

Die Regierung hat am Mittwoch den Gesetzesantrag über die Verkürzung der Arbeitszeit für Ärzte im Parlament eingebracht, nachdem die bisher geltende Regelung von bis zu 72 Wochenstunden Dienst nicht nur übermüdete Ärzte, sondern auch den Konflikt mit den EU-Richtlinien bringt. Schrittweise soll jetzt die Wochenarbeitszeit verkürzt werden, zuerst auf 60 Stunden im kommenden Jahr und ab 2021 auf maximal 48 Wochenstunden.

Durch die Verkürzung der Dienstzeiten erhofft sich Patientenanwalt Wolf vor allem mehr Qualität. Die Ärzte seien ausgeruhter und würden sich auch eher privat fortbilden. Zudem könnte es mehr Zeit für den einzelnen Patienten geben.

„Ärzte im vierstelligen Bereich“

Gerald Bachinger, Sprecher der österreichischen Patientenanwälte, sagte im Ö1-Interview, dass die kürzeren Arbeitszeiten den Job attraktiver machen würden und man damit dem Ärztemangel entgegenwirken könnte. Das glaubt Wolf nicht. Der Medizinerberuf sei heute schon attraktiv. Das sehe man an den 10.000 Anmeldungen an den Universitäten. Wenn aber nur 3.500 zugelassen würden, brauche es mehr Ausbildungsplätze.

Denn zusätzlich zum Ausgleich der Pensionierungswelle müssten mit der Regelung wohl Ärzte im vierstelligen Bereich ihren Dienst aufnehmen, so Wolf.

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