Ärztemangel: Neue Modelle werden selten umgesetzt
Um dem Ärztemängel nicht nur im ländlichen Bereich entgegenwirken zu können diskutiert man österreichweit nun Lösungen, wie Job- Sharing- Praxen, Gemeinschafts- oder Lehrpraxen. Alles Modelle, die es in Vorarlberg bereits gibt: Wie die vier Vorarlberger Praxen, in denen die Mediziner ihre Arbeitsstelle teilen. Darunter sind zwei allgemeine Praxen in Lustenau und Schlins sowie eine Augenarztpaxis und eine Kinderarztpraxis in Dornbirn.
Schlocker: Zukunftweisende Modelle
Große Erfahrungswerte sagt der Sprecher der niedergelassenen Ärzte Harald Schlocker gibt es noch nicht, da sie fast alle erst angefangen haben. Das Modell, so Schlocker, ist aber zukunftsweisend - da die Medizin immer weiblicher wird und die Job- Sharing- Praxen den Frauen den Wiedereinsteig erleichtert. Beim Job- Sharing- Modell teilen sich die Ärzte einen Kassenvertag und bestimmen untereinander wie viel Prozent jeder arbeitet.
Ärzte schrecken vor rechtlichen Hürden zurück
Gruppenpraxen hingegen, bei denen Ärzte gemeinsam eine Praxis haben aber eine juristische Gesellschaft bilden, gibt es noch keine in Vorarlberg. Viel schrecken vor den rechtlichen Hürden zurück.
Schlocker glaubt aber dennoch, dass sich die Gruppenpraxen durchsetzen werden, da die Vorteile überwiegen: Die Gruppenpraxis sieht vor, dass jeder beteiligte Arzt einen eigenen Kassenvertrag hat. Die Honorare, medizinische Geräte und alle anderen Verwaltungsaufgaben werden aber gemeinsam abgerechnet.
GKK: Win-Win-Situation
Für die Gebietskrankenkasse stellen die beide Modelle eine Win-Win-Situation für Ärzte und Patienten dar. Obmann Manfred Brunner meint, der eingeschlagene Weg sei der Richtige um dem Nachwuchsproblem bei den frei praktizierenden Ärzten entgegenzuwirken.
Links:
- Job-Sharing-Modell gegen Ärztemangel (vorarlberg.ORF.at; 14.12.13)
- Nachwuchssorgen bei Landärzten(vorarlberg.ORF.at; 04.08.13)