Grüne rüsten sich für Landtagswahl

Die Grünen haben am Freitag ihre Landtagskandidaten gewählt. 80 Delegierte bestätigten - wenig überraschend - die Doppelspitze mit den Kandidaten Johannes Rauch und Katharina Wiesflecker. Quereinsteiger Adi Gross kandidiert auf Platz drei der Landesliste.

Die Vorarlberger Grünen haben am Freitagabend bei ihrer Landesversammlung in Dornbirn ihre Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gewählt. Anders als die anderen Parteien fixierten sie zunächst die Landesliste, die Bezirkskandidaten werden Anfang Juni gewählt.

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95 Prozent für Spitzenkandidaten

Auf den ersten drei Plätzen gab es keine Überraschungen: Johannes Rauch und Katharina Wiesflecker erzielten über 95 Prozent der rund 80 Delegiertenstimmen.

Der Lustenauer Bernd Bösch tritt nicht mehr an, statt ihm steigt der frühere Energiebeauftragte des Landes, Adi Gross, in die Politik ein. Quereinsteiger Adi Gross kam auf 92 Prozent und damit auf den dritten Platz. Vom Landesbediensteten zum Politiker sieht Gross für sich keinen großen Sprung.

Grüne stellen zehn Kandidaten

Die Listenvierte, die Landtagsabgeordnete Vahide Aidyn, die vor fünf Jahren noch 98 Prozent erzielte, musste sich am Freitag mit 68 Prozent zufrieden geben, sie hatte eine Gegenkandidatin. Auf die ebenfalls für den vierten Platz angetretene 29-jährige Frastanzerin Nina Tomaselli entfielen 28 Stimmen. Der Lustenauer Daniel Zadra konnte Platz fünf der Landesliste erringen. Tomaselli erhielt 95,2 Prozent der Stimmen für den sechsten Platz.

Kandidaten finden breite Zustimmung

Die Obfrau der Grünen Bildungswerkstatt Juliane Alton kandidiert auf dem siebten Platz der Landesliste. Sie bekam 78 Stimmen (95,1 Prozent). Auf den achten Platz der Landesliste wurde der 44-jährige Wolfgang Pendl mit 97,4 Prozent gewählt. Die Lustenauer Gemeinderätin Christine Vetter erhielt 78 Stimmen und ist auf Platz neun (96,9 Prozent). Für den Platz zehn stellte sich die 33-jährige Nadine Kasper zur Verfügung. Sie erhielt 92,2 Prozent.

Claudia Roth/ Johannes Rauch

ORF

Johannes Rauch

Rauch wirbt für Energieautonomie und Bioland

Spitzenkandidat Johannes Rauch sprach in seiner Rede vor der Landesversammlung von Politikverdrossenheit in der Bevölkerung. Das mache ihm Sorgen. Sie sei ausgelöst durch eine „Politik à la Hypo-Alpe-Adria“.

Rauch nannte als grüne Visionen Energieautonomie und Bioland für eine nachhaltige Entwicklung in Vorarlberg. „Bei der Wahl geht es auch um ein Modell Vorarlberg, das vorzeigt, dass eine sozial gerechte, ökologisch nachhaltige und offene Gesellschaft möglich ist,“ so Rauch. Alle Entscheidungen der Landespolitik müssten sich an der Frage orientieren, wie sie die Zukunftschancen kommender Generationen und deren ökologische Lebensgrundlagen stärken oder beschneiden.

Die Beendigung der absoluten Mehrheit der ÖVP rücke in greifbare Nähe und habe die Chance aufzubrechen, wohin sei aber offen, sagte Rauch. „Es ist nicht egal, ob das Land schwarz-blau oder schwarz-grün regiert wird.“ Die Neos hätten nicht den Mut zu sagen, was sie wirklich sind, nämlich neoliberal, griff Rauch die politischen Gegner an.

Grünen PK

ORF

Katharina Wiesflecker

Vision der Gemeinsamen Schule

Katharina Wiesflecker zeichnete in ihrer Rede die Vision einer gemeinsamen Schule ohne Noten, ohne Hausaufgaben und ohne Stress. Thementage sollten die Freude am Lernen fördern. 900 Schüler verließen jährlich die Schule ohne richtig Lesen, Schreiben oder Rechnen zu können. 250 Jugendliche haben keinen Pflichtschulabschluss. Als Ziel habe sie im Landtag gefordert, Risikoschüler um die Hälfte zu reduzieren und Spitzenschüler zu verdoppeln. Mit einer Stärkung der Grünen komme die ÖVP an entsprechenden Maßnahmen zur gemeinsamen Schule nicht mehr vorbei, hofft Wiesflecker.

Wahlprogramm im Juni

Die Bezirkslisten beschließen die Grünen Anfang Juni, Rauch und Wiesflecker werden in allen Bezirken für die ersten beiden Plätze vorgeschlagen. Das Landtagswahlprogramm beschließen die Grünen Ende Juni.

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