Bluttat an Bankdirektor: Weltweite Fahndung

Nach dem mutmaßlichen Todesschützen, der am Montag einen Liechtensteiner Bankdirektor erschossen haben soll, wird weltweit gefahndet. Die dreitägige Landtagssitzung wurde am Mittwoch unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen begonnen.

Die Liechtensteiner Landespolizei hat eigenen Angaben zufolge ein Sicherheitsdispositiv für die Landtagssitzungen erstellt und befand sich an Ort und Stelle. Wie die Polizei weiter bekannt gab, stehen neben dem Landtagsgebäude, in dem das 25-köpfige Parlament tagt, weitere Institutionen unter Polizeischutz. Zum Personenschutz machte die Polizei aus „taktischen Gründen“ keine Angaben.

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Im Video zu sehen: Jules Hoch (Chef der Polizei Liechtenstein), Stefan Krobath (ORF Vorarlberg); Beitrag von Stefan Krobath, Alexander Roschanek, Hans Hammer

Weltweite Fahndung

Die Suche mit Diensthunden am Rheinufer sei auch am Dienstag ergebnislos verlaufen, hieß es. Man gehe aufgrund der Indizien weiter von einem Selbstmord des Tatverdächtigen aus. Darüber hinaus ermittle man aber weiter in verschiedene Richtungen. Nach dem mutmaßlichen Todesschützen werde weltweit gefahndet. Am Dienstagabend habe man zudem die Inhalte der Website des Tatverdächtigen löschen lassen. Damit soll diese vor Manipulationen durch Dritte geschützt werden, die die Ermittlungen behindern würden.

Trotz der Suizidtheorie der Polizei gibt es aber auch Spekulationen darüber, ob der Täter noch am Leben sein könnte. Hermann tauchte seit seinem 14. Lebensjahr. In einem nicht datierten, aber im Internet veröffentlichten Interview schildert der 58-Jährige, wie er für die US-Navy einen Tauchcomputer entwickelte.

Geschäftliche Beziehung von Täter und Opfer

Der gesuchte Ex-Fondsmanager und Erfinder soll Montagfrüh in der Tiefgarage der Bank Frick in Balzers den Vorsitzenden der Geschäftsleitung des Geldhauses, Jürgen Frick, mit drei Schüssen aus einer Faustfeuerwaffe getötet haben. Opfer und Täter standen demnach früher in einer geschäftlichen Beziehung zueinander.

Schon vor der Bluttat hatte die Polizei mit dem Gesuchten wegen dessen zeitweise aggressiven Verhaltens zu tun. 2012 nahm die Landespolizei Hermann vier Faustfeuerwaffen ab.

Familienmitglied soll Waffe illegal erworben haben

Die Waffe, mit der Hermann am Montag geschossen haben soll, wurde weiterhin nicht gefunden. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass ein Familienmitglied des mutmaßlichen Täters Jürgen Hermann die Waffe im Oktober 2012 illegal im Ausland erworben und diese nach Liechtenstein gebracht habe, so die Polizei des Fürstentums. Weitere Abklärungen dazu seien im Gange.

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