Mennel verteidigt Umsetzung des „Nordic Konzept“

Die Schanzenanlage in Tschagguns wird im Juni eröffnet. Die Realisierung anderer im „Nordic Konzept“ vorgesehenen Projekte sind noch in Schwebe. LR Bernadette Mennel verteidigte in „Vorarlberg heute“ die Umsetzung des Konzepts: Eine Schanze im Bregenzerwald sei etwa noch nicht vom Tisch.

2009 haben das Land Vorarlberg und der Vorarlberger Skiverband zusammen mit Toni Innauer das „Nordic Konzept“ vorgestellt. Ziel dabei ist, für den nordischen Skinachwuchs beste Trainings- und Wettkampfbedingungen zu schaffen. Die Eckpunkte darin sind das im Bau befindliche Schanzenzentrum in Tschagguns, eine Sprunganlage im Bregenzerwald und eine Biathlonanlage. Aber seit fünf Jahren gibt es immer wieder Probleme mit den Standorten, den Finanzen und der Realisierung der geplanten Anlagen.

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Im Video zu sehen: Elmar Egg (Geschäftsführer des „Montafon Nordic Zentrum“), Herbert Bitschnau (Bürgermeister Tschagguns); Beitrag von Jürgen Sebö, Tobias Becker, Andreas Furxer

Realisiert wurde bis jetzt nur die Schanzenanlage im Ortsteil Zelfen in Tschagguns, die statt der geschätzten 9,6 Mio. Euro bislang 15,2 Mio. Euro gekostet hat. Eigentlich hätten bereits im Jänner 2014 die ersten Sprünge absolviert werden sollen, doch Rückschläge beim Bau und akuter Schneemangel haben das vereitelt. Die Eröffnung soll nun im Juni erfolgen.

14.500 Sprünge für gute Auslastung nötig

Die Schanzen werden nächstes Jahr ein Hauptaustragungsort des Europäischen Olympischen Jugendfestivals (EYOF) genannt bilden. Danach sollen sie vorwiegend als Trainingsstätte dienen, sagt der Geschäftsführer des Nordic Zentrums Montafon, Elmar Egg. Nationalmannschaften und der Nachwuchs in Vorarlberg sollten pro Jahr mit rund 11.000 Trainingssprüngen im Sommer und 3.500 Sprüngen im Winter die Anlagen auslasten. Diese Zahlen sollen in fünf Jahren erreicht werden, hofft Egg. Dann wäre die Anlage samt Versorgungsgebäude gut ausgelastet.

Aktivpark Montafon: Abgespeckte Umbaupläne

Bis zum Europäischen Olympischen Jugendfestival soll auch der Aktivpark Montafon umgebaut sein. Ursprünglich wäre dafür eine Million vorgesehen gewesen, dann 4,4 Millionen und zuletzt haben sich die Gemeinden Schruns und Tschagguns auf 2,2 Millionen als Obergrenze geeinigt. Nicht mehr inkludiert in den Umbau sei das Aktivparkzelt, so der Tschaggunser Bürgermeister Herbert Bitschnau. Vorgesehen sei nur noch der Neubau des Versorgungsgebäudes.

Man schaffe es, so Bitschnau, für die EYOF die Eishockeyspiele umzusetzen. Mittel- und langfristig werde der Aktivpark im Montafon für den Nachwuchs und die Schüler erhalten werden können.

Kein Standort für Biathlonanlage gefunden

Ein Standort für eine Biathlonanlage wurde im Land nicht gefunden. So müssen diese Bewerbe wahrscheinlich nach Tirol ausgelagert werden - mehr dazu in Aus für Biathlon-Anlage in Vorarlberg . Nächste Woche wird darüber endgültig entschieden.

Mennel: Nachwuchs im Fokus

Landesrätin Mennel (ÖVP) verteidigte am Donnerstag im „Vorarlberg heute“-Interview mit Daniel Rein die Umsetzung des „Nordic Konzept“. Die Pläne für eine Schanze im Bregenzerwald seien noch nicht vom Tisch. So sollen nächste Woche Gespräche mit dem Skiclub Bregenzerwald über die Finanzierung der im „Nordic Konzept“ vorgesehenen Schanze geführt werden.

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Video: LR Bernadette Mennel (ÖVP) im „Vorarlberg heute“-Interview mit Daniel Rein

Zudem seien auch viele Sportstätten umgesetzt worden, erklärte Mennel - Stichwort Langlauf in Sulzberg oder eben die Schanzenanlage im Montafon. Wichtig sei ihr, so betonte Mennel, der Nachwuchs. Und gerade der Aktivpark Montafon stehe Jugendlichen verschiedener Vereine und nicht nur dem Eishockeysport zur Verfügung. Wichtig sei ihr auch, dass für den heimischen Biathlon-Nachwuchs eine Trainingsanlage errichtet wird, so Mennel.