Sausgruber unterstützt Wehrpflicht-Befürworter

Die überparteiliche Plattform „Vorarlberg für Wehrpflicht und Zivildienst“ hat mit Alt-Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) einen prominenten Unterstützer gewonnen. Der Altpolitiker sprach sich am Freitag öffentlich für den Erhalt der Wehrpflicht aus.

Die überparteiliche Plattform „Vorarlberg für Wehrpflicht und Zivildienst“, die die Position der ÖVP vertritt, hat sich sachliche Information im Vorfeld der Wehrpflicht-Volksbefragung am 20. Jänner zum Ziel gemacht. Am Freitag nun traten die Wehrpflichtbefürworter mit prominenter Unterstützung - nämlich mit Alt-Landeshauptmann Herbert Sausgruber - an die Öffentlichkeit.

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Video: Beitrag von Robert Rader

Sausgruber ist seit seinem Rücktritt vor gut einem Jahr kaum mehr in der Öffentlichkeit zu sehen. Am Freitag aber sprach er sich öffentlich für den Erhalt der Wehrpflicht aus. Sausgruber betonte die wichtige Aufgabe des Bundesheers im Katastrophenschutz. Aus seiner zwei Jahrzehnte langen Erfahrung könne er sagen, dass die Soldaten vor allem in der zweite Phase des Katastropheneinsatzes eine große Rolle spielen würden - wenn sie etwa Flurschäden beseitigen oder Gebäude ausräumen.

Hohe Kosten als Hauptargument

An erster Stelle stehen in Sausgrubers Argumentation die hohen Kosten eines Berufsheeres: Bei der gegebenen finanziellen Ausstattung müsse man damit rechnen, dass ein Berufsheer sehr klein ausfallen würde. Eine Erhöhung des Wehrbudgets sei undenkbar. Die Bundesfinanzen seien in einem Zustand, der Stabilitätsmaßnahmen erfordere und zusätzliche Aufgaben nicht möglich mache, führte der Altpolitiker vor Augen. Weil ein Berufsheer ohnehin teurer wäre, müsse sich Vorarlberg darauf einstellen, dass in Katastrophenfällen weniger Einheiten ins Land geschickt werden.

Auch Militärkommandant Ernst Konzett sieht in der Finanzierung eines der wesentlichen Probleme eines Berufsheeres. Das Wehrbudget läge in Österreich etwa bei zwei Milliarden Euro und sei somit eines der niedrigsten. Die Bundesheerreformkommission habe errechnet, dass die Transformation in eine Berufsheer mindestens ein Prozent erfordere, führte Konzett weiter aus.

Sonderegger: Berufsheer ist „Abenteuer“

Gemeindeverbandspräsident Harald Sonderegger bezeichnet ein Berufsheer als „Abenteuer“. Im Alltag sei es zu groß im Ernstfall zu klein. Natürlich würde auch die Abschaffung des Zivildienstes massive Auswirkungen haben, sagt Sonderegger. Das Ehrenamt würde dadurch ausgehöhlt, viele heute selbstverständliche Angebote würden dadurch unfinanzierbar.

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