Debatte über Verdienst von Pflegekräften

Der Gehalt von Pflegekräften war am Mittwoch Thema im Landtag. Nach jüngsten Zahlen verdienen Pflegekräfte in Heimen eklatant weniger als in Spitälern. Die Pflegekräfte haben daher eine Unterschriftenaktion gestartet.

Die SPÖ hat am Mittwoch im Landtag das neue Pflegepersonal-Gehaltsschema kritisiert. Laut ÖVP-LR Greti Schmid sind die Unterschiede in der Realität nicht so hoch.

Am Mittwochabend wurde im Landtag über die Gehälter des Pflegepersonals diskutiert. Gabi Sprickler-Falschlunger von der SPÖ zitierte von der Gewerkschaft der Privatangestellten veröffentlichte Zahlen: Demnach verdient das Pflegepersonal in privaten Heimen nach dem neuen Gehaltschema eklatant weniger als das Pflegepersonal in Krankenhäusern. Diplomierte Pflegekräfte würden in Heimen gar bis zu 7.000 Euro weniger verdienen als in Krankenhäusern, so Sprickler-Falschlunger. Sie kritisierte, dass es bei solchen Gehaltseinbußen schwer werde, in den nächsten Jahren genug Personal für die Heime zu finden.

Betroffene starten Unterschriftenaktion

Die knapp 4.500 Beschäftigten in privaten Sozial- und Gesundheits-Organisationen haben eine Unterschriften-Aktion gestartet, sie fordern gleiches Gehalt und gleiche Rahmenbedingungen wie die Angestellten in öffentlichen Einrichtungen.

Mehr als 2.500 Kollegen sollen schon unterschrieben haben. Sie werden von der Gewerkschaft der Privatangestellten vertreten. Diese verhandelt mit dem Arbeitgeberverein für Gesundheitsorganisationen - kurz AGV - jedes Jahr einen eigenen Kollektivvertrag. Der ist aber um einiges schlechter, als die neue Gehaltsreform für den öffentlichen Bereich. Die Politik sei nun gefordert, nun auch etwas für den privaten Sozial- und Pflegebereich zu tun, damit keine Zweiklassengesellschaft entstehe.

Schmid: „Unlauterer Vergleich“

Die zuständige Landerätin Greti Schmid (ÖVP) sprach von einem unlauteren Vergleich. Das Problem sei ihr bekannt, es sei aber nicht richtig, wenn man theoretische Maximalverdienstvarianten mit theoretischen Minimalverdienstvarianten im Langzeitbereich vergleiche. Die Unterschiede würden in der Realität nicht so hoch ausfallen.

Unbestritten ist, dass in den nächsten Jahren in den Vorarlberger Heimen 80 Prozent mehr Personal benötigt wird - im ambulanten Dienst sind es 77 Prozent.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer einer Meinung

Akutbereich und Langzeitbereich dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, sagte der Leiter der Sozialdienste Götzis, Martin Herburger, in „Vorarlberg heute“, es brauche dieselben Rahmenbedingungen. Er sei zuversichtlich, dass man eine Lösung finde, da Arbeitgeber und Arbeitnehmer ja einer Ansicht seien. Es sei wichtig, dass die Landesregierung erkenne, wie wichtig es sei, dass es Finanzierungssicherheit gebe. Bis zu 80 Prozent der Kosten der Heime seien Personalkosten. Könne man diese nicht mehr sichern, könne man nur noch weniger oder billigeres Personal einstellen, und solche Einsparungen an der Qualität wolle man nicht. Im Nachwuchsbereich seien große Bemühungen des Landes vorhanden, freut sich Herburger.

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