Staatsanwalt ermittelt zum Sportservice

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Sachen Sportservice dauern an. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) will strafrechtliche Konsequenzen nicht ausschließen. Wenn möglich, werde das Land Schadenersatzansprüche geltend machen. Derzeit wird gegen Unbekannt ermittelt.

Die politische, fachliche und personelle Aufräumarbeit in Sachen Sportservice GmbH ist nun vorerst einmal erledigt - darin waren sich die Parteien nach der Präsentation des Prüfberichtes der Wirtschaftsprüfer am Mittwoch einig.

Wallner: Strafrechtliche Konsequenzen möglich

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern hingegen an. Und hier will Landeshauptman Wallner nach dem im Auschuss Gehörten nicht ausschließen, das es zu strafrechtlichen Konsequenzen kommen könnte.

Die Staatsanwaltschaft ermittle auf Hochtouren. Was hier herauskomme, sei noch offen. Wenn sich aber herausstelle, dass das Land etwaige Schadenersatzansprüche geltend machen könnte, dann werde man das auch tun, so Wallner.

Ermittlungen derzeit noch gegen Unbekannt

Eine der noch offenen Fragen lautet: Gerät der frühere Landesrat Siegmund Stemer (ÖVP) ins Visier der Staatsanwaltschaft? Er war ja wegen dem Fall Sportservice zurückgetreten. Aus dem am Mittwoch präsentierten Prüfbericht lässt sich nicht nur herauslesen, dass Stemer dem Sportservice kein guter Aufsichtsrats-Vorsitzender war. Ans Licht der Öffentlichkeit geriet auch jener Sponsorvertrag des Sportservice mit den VKW, den Stemer unterschrieben hat, obwohl er das nicht gedurft hätte - er war ja nicht Geschäftsführer des Sportservice.

Heinz Rusch, der Sprecher der Staatsanwaltschaft, sagt, die Ermittlungen würden derzeit noch gegen Unbekannt geführt. Es werde zumindest noch Wochen dauern, bis die Staatsanwaltschaft sagen könne, ob ein Verdacht gegen Stemer bestehe - und ob gegen andere konkrete Verdächtige ermittelt wird.

Stemer will derzeit zu den Vorwürfen beim Sportservice nichts sagen, wie er gegenüber Radio Vorarlberg erklärte.

Grüne fordern externe Evaluierung

Die Vorarlberger Grünen fordern eine externe Evaluierung der Sportservice GmbH als Grundlage zur Neuausrichtung. Klar ist für die Partei schon jetzt: die Steuerung und Kontrolle der Sportentwicklung muss wieder beim Land angesiedelt werden. Bevor aber Strukturen neu geordnet und Ziele neu definiert werden können, so Bernd Bösch, Sportsprecher der Vorarlberger Grünen, müsse man grundlegende Fragen klären - nämlich, wie man sicherstelle, „dass Steuerung und Kontrolle vom Landhaus wieder funktionieren“.

Es gelte auch zu klären, was zu den Kernaufgaben des Sportservice zukünftig gehören soll. Hier wolle Bösch „nichts vorwegnehmen“. Er sei aber überzeugt, dass diesbezüglich Verschlankungen möglich seien. Wichtig sei auch, sich eine Meinung darüber zu bilden, mit welchem Fokus Spitzensport in Vorarlberg gefördert werden und welche Rolle dem Sportservice im Hinblick auf die gesundheitsfördernde Bewegung und auf informelle Sportangebote zukommen soll.

Alleine den Sportservice personell neu aufzustellen sei zu wenig. Die von den Grünen geforderte externe Evaluierung soll laut Bösch gemeinsam mit Sportlern, Verbänden und Funktionären erarbeitet werden.

FPÖ: Einstellung von Bewegungsangeboten?

Neben den Grünen thematisiert auch die FPÖ neuerlich die Sportservice GmbH. In einer Anfrage an Sportlandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) will Klubobmann Dieter Egger wissen, warum das Kursprogramm der Landes-initiative „Vorarlberg bewegt“ eingestellt werden soll. Laut Homepage wird dieses Programm heuer auslaufen und künftig nicht mehr angeboten. Egger fragt weiters, ob die Einstellung weiterer Bewegungsangebote geplant ist.

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