Jugendpsychiatrie: Beratungsstelle angelaufen

Seit September gibt es in Nenzing eine neue ambulante Beratungsstelle für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen. An die 20 junge Leute aus dem Oberland werden dort inzwischen betreut.

Die Betreuungssituation für Jugendliche mit psychischen Problemen ist in den vergangenen Jahren immer wieder bemängelt worden - etwa vom Landesrechnungshof oder auch vom Kinder- und Jugendanwalt. Im Zuge des neuen Kinder- und Jugendpsychiatriekonzeptes versprach das Land Besserung. Unter anderem wurde eine neue jugendpsychiatrische Beratungsstelle im Oberland angekündigt. Seit 10. September gibt es nun die neue „pro mente“-Beratungsstelle im „Gesundheitszentrum Walgau“ in Nenzing.

An die 20 Klienten werden inzwischen in Nenzing betreut. Sie alle sind aus dem Oberland und müssen nun für ihre Therapie nicht mehr bis nach Dornbirn fahren. Vier Teilzeitmitarbeiterinnen kümmern sich um die 14- bis 18-Jährigen - für die medizinische Abklärung und Betreuung steht zudem ein Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie zur Verfügung.

Jugendliche kommen freiwillig

Die meisten Jugendlichen leiden an Störungen des Sozialverhaltens oder klassischen psychischen Störungen, sagt Leiterin Doris Bauer-Böckle. Viele haben etwa Probleme, Grenzen zu akzeptieren. Zur Beratung kommen sie aber freiwillig. Sie merken laut Bauer-Böckle selbst, dass etwas nicht stimmt. Neben Beratungs- und Psychotherapie-Sitzungen gibt es Gruppentherapie oder handlungsorientierte Therapie - etwa mit Klettern oder künstlerischer Betätigung. Ziel ist es, dass die jungen Leute ihre psychische Krise übertauchen. Bei manchen klappt das nach wenigen Sitzungen - andere brauchen eine längerfristige Begleitung.

Link:

Jugendpsychiatrie: Neue Anlaufstelle ab Herbst (vorarlberg.ORF.at; 15.1.2012)