Hospiz für Sterbende in Hohenems geplant

Die Hospizbewegung Vorarlberg nimmt den Welt-Hospiztag am Samstag zum Anlass, erneut auf die Notwendigkeit einer stationären Sterbebegleitung hinzuweisen. Entsprechende Konzepte seien vorhanden, was fehle, sei eine klare Entscheidung.

Mehr als 200 ehrenamtliche Helfer/innen der Hospizbewegung in Vorarlberg begleiten Schwerkranke und Sterbende, um ihnen ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Im Jahr 2011 wurden mehr als 25.000 Stunden erbracht.

Sendungshinweis:

Radio Vorarlberg, 13.10.2012, Landesrundschau um 12.30

Der Bedarf an professioneller Sterbehilfe steige tendenziell leicht an, sagt Karl Bitschnau von der Vorarlberger Hospizbewegung. Aber die Nachfrage bewege sich schon seit einigen Jahren auf hohem Niveau. 23.000 - 25.000 Stunden an Begleitung leiste die Hospizbewegung pro Jahr.

Solidarität in Krisensituation

Haupttriebfeder seines Engagements sei „die Liebe zum Menschen“, sagt Bitschnau, auch wenn es plakativ klinge. „Diese Zuwendung haben wir alle dringend notwendig, vor allem in Krisensituationen“, erläutert Bitschnau. Sterben könne durchaus als Krisensituation begriffen werden. „Dass wir dann erfahren, dass wir nicht allein auf uns gestellt sind, dass wir dann, wenn wir es am dringendsten brauchen, Solidarität erfahren, das ist der Antrieb“.

Es gäbe noch einiges zu tun. Vor allem wolle die Hospizbewegung ein stationäres Hospiz auf die Beine stellen. Ein entsprechendes Konzept sei vorhanden. Man warte nur auf eine klare Entscheidung von Land und Gemeinde.Die Station wäre in Hohenems in der Nähe der Palliativstation geplant.

Aktive Sterbehilfe würde Druck erhöhen

Aktive Sterbehilfe, bei fortgeschrittener Krankheit und auf Wunsch der Betroffenen, werde in vielen Ländern nicht toleriert. Das habe einen guten Grund, so Bitschnau. Grade in einer Situation, in der man ohnehin Autonomie abgeben müsse, weil der Körper schwächer werde, könnte eine Regelung zu aktiver Sterbehilfe den Druck auf die Betroffenen massiv erhöhen, das Leben vorzeitig zu beenden, meint Bitschnau. Bei unerträglichen Schmerzen gäbe es durchaus Wege in der Palliativmedizin mit solchen Schmerzen umzugehen.

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Karl Bitschnau, Leiter der Hospizbewegung Vorarlberg, zu Gast im Samstag-Interview bei Jürgen Peschina.

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