Wahlkampf: Gesichter wichtiger als Inhalte
In gut acht Wochen wählt Vorarlberg den neuen Landtag. Und schön langsam nimmt auch der Wahlkampf Fahrt auf. Bald wird der Wähler wieder mit Plakaten und Inseraten, Politikergesichtern und Kernbotschaften konfrontiert sein. Die ganz krassen Unterschiede in den Wahlprogrammen der Parteien gehören dabei der Vergangenheit an, sagt der Fachgruppenobmann für Werbung und Marktkommunikation, Martin Dechant. Auch inhaltliche Diskussionen rückten eher in den Hintergrund, denn die Parteien setzten bei der Wahlstrategie vermehrt auf ihre Spitzenpolitiker.
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Beitrag von Bruno Schratzer. Sie sehen Martin Dechant, Lehrerausbildner Peter Fischer und Christoph Hackspiel, Obmann der Arbeitgeber der Sozial-und Gesundheitsorganisationen. V heute, 22.7.2014
Parteien spezialisieren sich auf Gebiete
Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle von der Fachhochschule Klagenfurt sagte gegenüber dem ORF Vorarlberg, im Vordergrund stehe bei der Landtagswahl für die ÖVP die Person des Landeshauptmannes, für die Opposition das Brechen der absoluten Mehrheit der ÖVP. Aus Wählersicht sei das interessant, was die persönliche Lebenssituation betreffe, wie der Arbeitsmarkt, das Wohnen oder die Steuern.
Für die Parteien sei die Mobilisierung der eigenen Klientel besonders wichtig, also lege die ÖVP besonderes Augenmerk auf den Erfolg des Wirtschaftsstandortes, die SPÖ auf Steuern, die Grünen auf Umweltthemen, und bei der FPÖ seien besonders Zuwanderung und Kriminalität als Themen gefragt. NEOS würde generell versuchen, frischen Wind zu verbreiten.
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Kathrin Stainer-Hämmerle zu Gast bei Martina Köberle.
Dass Sabine Scheffknecht von NEOS als Spitzenkandidatin unbekannt ist, sieht Hämmerle nicht als Nachteil. Es bestehe ja auch große Skepsis gegenüber den etablierten Politikern, und Scheffknecht werde als einziger Frau als Spitzenkandidatin auch besondere Aufmerksamkeit zuteil. Andererseits bestehe aufgrund der Unerfahrenheit die Gefahr, dass nicht alle Fettnäpfchen ausgelassen würden.
Den Amtsbonus von Landeshauptmann Markus Wallner von der ÖVP schätzt Hämmerle als nicht ganz gering ein, obwohl er erst eine relativ kurze Amtszeit hinter sich hat. Ob er ebenso groß sei, wie er bei Herbert Sausgruber gewesen sei, wage sie aber zu bezweifeln.