„Das Lachen von Eltern mit ihren Kindern ist so wichtig“

Erziehungsexperte Jan-Uwe Rogge spricht in „Focus“ über die überzogenen Ansprüche, die Eltern an sich und ihre Kinder stellen - und dass ein Lachen einen großen Unterschied machen kann.

Erziehung ist Vorbild und Liebe. Liebe heißt, sich selber mögen, sich selber akzeptieren, wie man ist, mit allen Stärken und Schwächen. Nicht perfekt zu sein. Erziehung hat auch mit Fehlern zu tun. Kinder mögen Eltern, die lachen, und Eltern, die Fehler machen, weil Kinder dann wissen, dass sie auch Fehler machen dürfen. Eltern, die nicht lachen, sind die größte Strafe für Kinder. Diese Positionen beschreiben die Bandbreite des Rogge’schen Denkens.

Die Sendung zum Nachhören:

Kinder wollen, dass wir zu ihnen stehen, auch in schwierigen Situationen, betont Erziehungsberater Jan-Uwe Rogge. Sie wollen so angenommen sein, wie sie sind – und nicht, wie wir sie gerne hätten. Das ist Aufgabe von Erziehung: zu vermitteln, ich bin/du bist ein Mensch mit Stärken und Schwächen. Auch für Eltern gehe es darum, sich so anzunehmen, wie man ist, und nicht, wie man sich gerne hätte.

Erziehung werde gerne als Hochleistungssport gesehen, sagt Rogge: Eltern sind oft mit nichts zufrieden. Zentral sei, dass Eltern älter als ihre Kinder sind. Oft wollen das Eltern nicht akzeptieren. Will heißen: Eltern tragen Verantwortung und sind deshalb eben nicht mit ihren Kindern auf Augenhöhe, so Rogge.

Der Sinn von Elternberatung liege darin, die Eltern in der Verantwortung zu stärken. Eltern sind Leuchttürme, die am Hafen stehen und blinken, damit Kinder wissen, wo sie einlaufen können, wenn vor dem Hafen die Stürme toben.

Homepage: www.jan-uwe-rogge.de

Zur Person:

Dr. Jan-Uwe Rogge studierte nach dem Militärdienst bei der Marine in Tübingen Germanistik, Politische Wissenschaften und Kulturwissenschaften. Er promovierte zum Thema Kindermedien (Verhaltens- und Sozialwissenschaften). Er gibt seit 1985 sein Wissen in Seminaren und Vorträgen im In- und Ausland an Familien, Eltern und Pädagogen weiter. Seine seit 1984 verfassten Bücher zu Erziehungsfragen wurden teilweise Bestseller und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er gilt als Erziehungsexperte und war mehrfach Gast in Rundfunk- und Fernsehsendungen. Seit vielen Jahren ist er monatlicher Kolumnist in der österreichischen Zeitschrift Welt der Frauen. Zusammen mit Angelika Bartram hat er mehrere Kinderbücher verfasst.

Literatur:

Jan-Uwe Rogge. Trotzphase
Der Akuthelfer für Eltern. rowohlt-e-Book.

Jan-Uwe Rogge. Pubertät
Der Akuthelfer für Eltern. rowohlt-e-Book

Jan-Uwe Rogge und Angelika Bartram.
Lasst die Kinder träumen
Warum Phantasie wichtiger ist als Wissen. rowohlt

Musik:

G* CONCERTO
T* Kinderherzen
A: Arnold Johannes Ratheiser
A: Walter Baco

CD* MARTYNAS
T* Ungarischer Tanz Nr.5 in g-moll / Bearbeitung für Akkordeon, Gitarre, Ukulele, Trompete, Violine, Percussion und Bass

CD* MARTYNAS
T* Habanera aus der Oper „Carmen"/La Cumparsita / Bearbeitung für Akkordeon, Gitarre, Ukulele, Trompete, Violine, Percussion und Bass