Klimaforscherin spricht von Schande
Sicher sei, dass es in unseren Breitengraden in 50 Jahren deutlich wärmer sein werde. Extreme Wetterereignisse würden sich häufen, möglicherweise auch trockene Sommer, wie wir sie aus dem Jahr 2018 kennen. Diese Erwärmung werde viele Auswirkungen auf den Wald, die Wasserwirtschaft und letztlich auf alle Lebensbereiche haben.
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Kromp-Kolb empfiehlt, täglich darauf zu achten, dass jeder weniger Energie und Ressourcen verbraucht. Zugleich sei es wichtig, Druck auf die Politik zu machen, dass sie die notwendigen Rahmenbedingungen schafft, damit den Menschen die getroffenen Entscheidungen leichter fallen.
Schüler demonstrieren für ihre Zukunft
„Ich finde es eine Schande, dass 14-Jährige auf die Straße gehen müssen, um für eine Zukunft zu kämpfen, die wir ihnen eigentlich sicherstellen sollten.“ Aber da das nicht der Fall sei, halte sie die Schülerdemos für etwas „ganz, ganz Wichtiges“, sagte Kromp-Kolb in der ORF-Sendung „Vorarlberg heute“.
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Gewohnheiten ändern
Klimaschutz heiße auch, Gewohnheiten zu verändern, aber es bedeute nicht unbedingt Verzicht. „Das ist eine Hürde, die man einmal überwinden muss, aber nachher kann man an Lebensqualität gewinnen.“
Nötig sei sehr viel mehr Tempo, sagt die Klimaforscherin. Denn wir als Menschheit hätten nur noch zehn Jahre Zeit, um die notwendigen Maßnahmen zu setzen. „Wenn wir jetzt nichts tun, werden wir 2035 bis 2045 die 1,5 Grad überschritten haben, die wir uns als Ziel gesetzt haben, über die die Temperatur global nicht steigen sollte.“
Forscherin Kromp-Kolb zum Klimaschutz
Klimaforscherin und Meteorologin Helga Kromp-Kolb spricht über Klimaschutzmaßnahmen, realistische Schritte und die Beschlüsse der EU.
Klimaschutzexperiment
Das Klimaschutzexperiment sei da eine gute Gelegenheit, das eigene Handeln zu überprüfen. Bei dem Experiment geht es um die Frage: Kann man im ländlichen Raum so leben, dass man nicht mehr CO2 verbraucht, als es das Pariser Klimaabkommen erlaubt? Anfang des Jahres wurden dafür Testhaushalte gesucht. Inzwischen haben sich 15 Haushalte gefunden, die freiwillig mitmachen.
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Unter den Teilnehmern ist die Familie Eberle in Hittisau. Die Eltern und alle vier Kinder haben sich bereiterklärt, ihre eigene Klimabilanz auf den Prüfstand zu stellen. Zunächst wird der Ist-Stand des Haushalts erhoben - mit einer App, die eigens für dieses Projekt adaptiert wurde und die nicht nur den individuellen CO2-Verbrauch misst.
Dabei handelt es sich um eine Neuentwicklung, die erstmals alle Haushaltsmitglieder berücksichtigt, sagt Martin Strele, Projektleiter der 100-Punkte-App. Dabei werden die Jahreskilometer des Autos, Heizbedarf und Stromverbrauch zusammengerechnet. Daraus wird ein Punktewert pro Familienmitglied errechnet.
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Ziel ist herauszufinden, wo die eigene Klimabilanz verbessert werden kann. „Die größten Hebel dabei sind das Fliegen, aber auch Fleischkonsum und das Heizen“, sagt Strele aus Erfahrung. Das Experiment läuft im Mai 2019.
Links:
- 1.600 Schüler demonstrieren für Klimaschutz (vorarlberg.ORF.at; 15.3.2019)
- Klimaschutz: Praktische Tipps von Experten
(burgenland.ORF.at; 28.1.2019) - Elf-Punkte-Aktionsplan für ehrgeiziges Klimaziel (vorarlberg.ORF.at; 9.10.2018)