Bludenz startet Kulturprojekt gegen Leerstand
Eine alte Villa mit riesigem Obstgarten hinter der Remise und zwei leerstehende Geschäfte mitten in der Altstadt - an diesen drei Standorten soll das Experiment frei.raum am 20. Oktober beginnen. Dann werden bildende Künstler, Theaterleute oder Gartenmenschen in die Rolle der Gastgeber schlüpfen.
frei.raum: Mit Kunst Leerstand füllen
Von Leerstand sind alle Städte und viele Gemeinden in Vorarlberg betroffen. Bludenz will mit dem Projekt frei.raum nun neue Wege gehen: Künstler bespielen leere Geschäfte.
Vermieter und Kulturschaffende sollen profitieren
Ein Ausstellungsraum, ein Pop-Up-Kaffee und eine Tauschbörse werden entstehen. Organisiert werden die Zwischennutzungen vom Kulturbüro der Stadt Bludenz, welches das Projekt als offenes, wachsendes Experiment sieht. Jasmine Türk ist überzeugt davon, dass vor allem die Vermieter von leerstehenden Objekten von dem Projekt profitieren werden.
Stadt Bludenz/Daniela Beck
„Auf der einen Seite werden natürlich die kulturschaffenden, engagierten Bürger in ihrem Projekt unterstützt. Und vielleicht regt ja ein solches frei.raum-Projekt auch zu Folgeprojekten an oder - im besten Fall - sogar zu einer langfristigen Nutzung“, sagt Türk von Bludenz Kultur.
Neue Nutzung für historische Würbel-Villa
Seit über einem Jahr führen die Kulturbüromitarbeiter Gespräche mit Vermietern, Künstlern und sozialen Akteuren in der Stadt. Seither hat sich viel getan. So melden sich mittlerweile die Eigentümer von sich aus - wie etwa auch die Besitzerin der sogenannten Würbel-Villa.
„Das ist ein 172 Jahre altes Haus, das teilweise noch bewohnt wird. Daneben ist eine riesige Scheune. Die wird bespielt, genauso wie der Innenhof. Und das ganz Besondere an diesem Würbel-Park ist der wunderschöne Obstgarten“, sagt Jasmin Türk. Ein paar Straßen weiter - in der Sturnengasse - bittet der Künstler Florian Gehrer zu einer Plauderstunde. Das Thema: die Stadt Bludenz als Lebensraum.