Sessellifte zählen zu „sichersten Verkehrsmitteln“

Das Video von im Sturm spektakulär schaukelnden 6er-Sesselliften in der Silvretta Montafon sorgt weiterhin für Aufsehen. Beim Seilbahnhersteller Doppelmayr heißt es, dass Sessellifte zu den sichersten Verkehrsmitteln gehören. Die Gefahr sei äußerst gering.

Dramatische Szenen sind auf einem Video zu sehen, das in den Sozialen Netzwerken die Runde macht: Skifahrer auf einem Sessellift im Montafon werden von Sturmböen erfasst und durchgeschüttelt. Sie seien zu keiner Zeit in Gefahr gewesen, heißt es bei den Verantwortlichen - mehr dazu in Sturm erfasste Skifahrer im Sessellift.

Klemme am Lift sorgt für Sicherheit

Bei Windböen sei nicht der Sessel selbst entscheidend, sondern die Klemmen, also die Befestigung am Seil, sagt Doppelmayr-Pressesprecher Ekkehard Assmann im ORF Vorarlberg-Interview. Grundsätzlich würden Sesselbahnen sehr viel aushalten und zu den sichersten Verkehrsmitteln der Welt gehören.

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Das aufsehenerregende Video

Dieses Video sorgt derzeit für Aufregung in den Sozialen Medien. Die Aufnahmen wurden uns von Peter Cottens zur Verfügung gestellt.

In jenem Fall in der Silvretta Montafon habe es sich um eine 6er-Sesselbahn gehandelt, hier arbeite man mit vierfacher Sicherheit, erklärt Assmann. Ein vollbesetzter 6er-Sessel habe etwa 1,2 bis 1,3 Tonnen. Die Klemme greife ans Seil mit einer Kraft von 50 Kilonewton: „Landläufig würde man sagen, es braucht fünf Tonnen, um die Klemme zu öffnen.“

Klemme Sessellift Doppelmayr

ORF

So sieht die Klemme bei einem Doppelmayr-Lift aus

Eine Frage des Gewichts

Bei welcher Windgeschwindigkeit ein Lift oder eine Seilbahn abgestellt werden müssten, hänge vom jeweiligen Standort ab, so Assmann. Einen generellen Richtwert gebe es nicht, hier handle es sich immer um eine sehr individuelle Situation.

Das Ganze hänge auch davon ab, ob es sich bei der Bahn um einen Sessellift oder um eine Gondel handelt, denn entscheidend sei das Gewicht. Je schwerer ein Fahrzeug sei, desto windsicherer sei es.

Nähe von Liftstützen entscheidend

Falls überhaupt, könne es nur in der Nähe von Liftstützen gefährlich werden, so Assmann. Hier hätten die Betreiber richtig gehandelt, da sie Posten auf den Liftstützen positioniert hätten und die Sessel sehr langsam über die Stützen gefahren seien.

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Wie viel hält ein Lift aus?

Viele Skifahrer fragen sich, wie viel Wind ein Sessellift tatsächlich aushalten kann. „Vorarlberg heute“ hat beim Lifthersteller nachgefragt - der beruhigt.

Sollte ein Sessel an der Stütze ankommen, könne es gefährlich werden. Allerdings gebe es hier gesetzliche Regelungen für die Auspendelung bei der Stützendurchfahrt. Hier bestehe eine große Sicherheit. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass eine Sessel tatsächlich an einer Liftstütze ankommt. Assmann rät Skifahrern auf einem Lift, auch bei stärkeren Windböen einfach ruhig sitzen zu bleiben.

Knapp 600 Millionen Menschen befördern Österreichs Seilbahnen übrigens jeden Winter bergwärts. Die Statistik zeigt, dass es bei einer Milliarde gefahrener Kilometer mit einer Seilbahn zu 0,35 Unfällen kommt - weniger als beim Flugzeug.