Mutmaßlicher Kriegsverbrecher wird entlastet

Der in Polen verhaftete Vorarlberger, dem Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen werden, wird jetzt von einem ehemaligen Mitkämpfer entlastet. Der 25-Jährige habe nicht direkt an den Kämpfen teilgenommen.

Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wiegen schwer. Der 25-Jährige aus dem Kleinwalsertal habe Zivilisten und Soldaten getötet, die sich bereits ergeben hatten. Das wären „Kriegsverbrechen gegen Personen“ - bei einem Schuldspruch wäre zwingend eine lebenslange Freiheitsstrafe zu verhängen.

„25-Jähriger war nur als Sanitäter tätig“

Der Mitkämpfer des mutmaßlichen Kriegsverbrechers verteidigt den Festgenommenen. Er habe nicht gekämpft, sondern als Sanitäter Leichen geborgen und abtransportiert, sagte der Kamerad, der anonym bleiben wollte, dem „profil“. Dabei sollen die Fotos entstanden sein, die zeigen, wie der Vorarlberger in einem Schützengraben mit verstümmelten Leichen posiert, sagte der Mitkämpfer weiter.

Die Angaben des Mannes konnten von „profil“ laut Vorausbericht allerdings nicht unabhängig überprüft werden. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Kurier“ soll der Kleinwalsertaler nicht nur im Ukraine-Konflikt gekämpft haben, sondern auch in Syrien und dem Irak aufseiten kurdischer Kräfte gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“.

Tatverdächtiger sitzt in Polen in Haft

Derzeit sitzt der 25-Jährige in Polen in Haft, aufgrund eines Europäischen Haftbefehls, den die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ausgestellt hat. Seine Auslieferung an Österreich wird in ein paar Wochen erwartet. Vor gut einer Woche wurde bekannt, dass der 25-Jährige aus dem Kleinwalsertal in den Ukraine-Konflikt involviert sein soll - mehr dazu in: Kriegsverbrechen: 25-Jähriger in Polen verhaftet.