Kriegsverbrechen: 25-Jähriger in Polen verhaftet

Ein 25-jähriger Österreicher ist in Polen festgenommen worden, weil er im Ukraine-Konflikt „Kriegsverbrechen gegen Personen“ begangen haben soll. Laut ORF-Recherchen dürfte es sich bei dem Verdächtigen um einen Vorarlberger handeln.

Laut der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wird gegen den Mann wegen „Kriegsverbrechen gegen Personen“ im Ukraine-Konflikt ermittelt. Ihm werde vorgeworfen, „im Zuge der Kampfhandlungen um den Flughafen Donezk gegnerische Soldaten, die sich bereits ergeben hatten, bzw. Zivilisten getötet zu haben“, sagte Behördensprecher Erich Habitzl.

Schon in Syrien im Einsatz?

Der Mann habe „nicht auf russischer, sondern auf ukrainischer Seite gekämpft“, sagte Habitzl. Gegen den Beschuldigten laufe noch ein zweites Verfahren wegen „Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz“. Der Europäische Haftbefehl erfolgte nach Angaben des Sprechers jedoch aufgrund des Vorwurfs der „Kriegsverbrechen gegen Personen“.

Der Beschuldigte soll mit mutmaßlich Ermordeten auf Fotos zu sehen sein. Laut ORF-Recherchen dürfte es sich bei dem Festgenommenen um einen Vorarlberger handeln. Er soll bereits in Syrien und im Irak auf kurdischer Seite gekämpft haben.

An Grenzübergang festgenommen

Wann der Mann von Polen nach Österreich überstellt werde, konnte Habitzl noch nicht sagen. Der Mann habe bei seiner Festnahme versucht, am Grenzübergang in die Ukraine einzureisen. Auch das Innenministerium bestätigte die Ermittlungen, das Außenministerium verifizierte seine Identität.

Die ukrainische Armee kämpft seit drei Jahren gegen prorussische Aufständische, die weite Gebiete im Osten des Landes kontrollieren. In dem Konflikt wurden bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, die Bemühungen um eine friedliche Lösung stecken fest.

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