Großes Interesse an Freizeit statt Geld

Seit zwei Jahren haben Betriebe aus der Elektro- und Elektronikindustrie die Möglichkeit, Mitarbeiter mit Freizeit zu bezahlen. Anstatt einer Gehaltserhöhung gibt es zusätzlichen Urlaub. Diese Option wird auch genutzt, wie das Beispiel Zumtobel Leuchten zeigt.

Seit Anfang des Jahres werden Mitarbeiter von Zumtobel Leuchten zum Teil in Freizeit bezahlt. Die kollektivvertragliche Lohnerhöhung von 2,35 Prozent wird mit einer Woche, einem Tag und einer Stunde gegenverrechnet. Das Interesse sei sehr groß, sagt Mario Wintschnig von der Konzernpersonalabteilung und Mitglied des Betriebsrates. Zehn Prozent der Angestellten hätten sich dafür interessiert. Bei Zumtobel Lighting etwa seien dies 80 Mitarbeiter. Vor allem junge Arbeitnehmer nutzen nach Angaben von Wintschnig die Freizeitoption.

Motivation der Mitarbeiter im Blick

ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker spricht generell von einem großen Interesse. In Zeiten steigender Arbeitslosigkeit sei dieses Modell ein hervorragendes Instrument, um Arbeit umzuverteilen.

Bei der Wirtschaftskammer zeigt man sich grundsätzlich offen. Wenn auch die betrieblichen Möglichkeiten berücksichtigt würden, wirkten sich solche Regelungen positiv auf die Motivation der Mitarbeiter aus, sagt Christoph Jenny. Die Industriellenvereinigung hatte sich erst kürzlich kategorisch gegen die Freizeitoption ausgesprochen.

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