Brandstiftung: Noch keine Spur zu Tätern
Die Polizei spricht vom ersten Brandanschlag auf eine Kirche in Vorarlberg. Das Feuer wurde im Eingangsbereich gelegt. Das Mesner-Ehepaar entdeckte den Brand gegen 1.20 Uhr und konnte die Flammen mit Wasser löschen. Die 52-jährige Frau musste mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Landeskrankenhaus Bregenz gebracht werden, konnte aber nach kurzer Zeit wieder entlassen werden.
Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest
Wegen der starken Rauchentwicklung wurde die Feuerwehr Vorkloster/Rieden gerufen, die den Rauch mit einem Gebläse aus dem Inneren der Kirche entfernte. Die Kirchentüre, ein Holzkreuz, der Kirchenraum und Gebäudemauern wurden zum Teil schwer beschädigt.
Wie hoch der Schaden durch Rauch und Ruß innerhalb der Kirche ist, müssen Sachverständige klären, so Pfarrer Edwin Matt gegenüber Radio Vorarlberg. Nach einer großen Putzaktion konnte der Gottesdienst am Sonntagmorgen wie geplant stattfinden.
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Im Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Götz Wagner und Sabrina Winter ist Polizei-Sprecher Stefan Morscher im Interview zu sehen
Ein leerer Kanister wurde gefunden
Im Bereich des Stiegenaufgangs der Kirche fanden die Polizisten einen 20-Liter-Kanister, in dem sich vermutlich Diesel oder Benzin befunden haben. Ein derart großes Fassungsvermögen sei nicht alltäglich, so Stefan Morscher, Sprecher der Landespolizeidirektion, gegenüber dem ORF Vorarlberg.
Abgesehen vom Kanister gibt es keine verwertbaren Spuren, da alle vom Feuer vernichtet worden sind. Bisher habe man keinen konkreten Verdächtigen, auch vielversprechende Zeugenhinweise aus der Bevölkerung seien nicht eingegangen, so die Polizei am Montag gegenüber der APA. Sie bettet deshalb um Hinweise unter der Telefonnummer 059133/8120.
Polizei Bregenz
Polizei Bregenz
Diözese: „Der Anschlag stimmt nachdenklich“
In einer ersten schriftlichen Stellungnahme der Diözese Feldkich, die am Sonntagabend dem ORF Vorarlberg übermittelt wurde, wird dem Mesner-Ehepaar und der Feuerwehr für ihren Einsatz gedankt, ebenso wie den Freiwilligen, die sich am Sonntagmorgen zum Aufräumen einfanden.
Der Anschlag auf die Pfarrkirche Mariahilf sei der erste Anschlag dieser Art auf eine Kirche in Vorarlberg, über die Hintergründe sei noch nichts bekannt. „Die Art und Weise aber und die Tatsache, dass mittels eines Brandsatzes ein Anschlag auf eine Kirche verübt wurde, stimmt nachdenklich“, heißt es wörtlich in der Stellungnahme.