Datenskandal: Zentralmatura in der Schwebe

Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek will bis 4. April klären, ob die Fragen für die Zentralmatura „sicher“ sind. Aber: Für die Lehrer ist Anfang April zu spät - nicht zuletzt aus rechtlichen Gründen. Lehrer und Schüler lehnen eine weitere Verzögerung der Zentralen Maturafragen ab.

Die Unterrichtsministerin will bis zum 4. April klären, ob die zentral vorgegebenen Aufgaben auch wirklich „sicher“ sind, oder ob sie gehackt und somit auch vorbereitet werden können. Sollte sich herausstellen, dass die Aufgaben beim Bundesinstitut für Bildungsforschung nicht sicher sind, werden die für Frühjahr geplanten zentralen schriftlichen Klausuren abgesagt.

Schüler wollen Zentralmatura durchziehen

Das geht nicht, sagt Lukas Winkler von der Aktion kritischer Schüler. Die Schüler werden seit Jahren auf die Zentralmatura vorbereitet - das solle jetzt auch durchgezogen werden. Denn eine Entscheidung gegen die Zentralmatura, so Winkler, würde absolut zu Lasten der Schüler fallen. Es könne nicht sein, dass ein Datenskandal oder ein „Bifie-Skandal“ direkte Auswirkungen auf die Schüler habe, und diese daran gehindert würden, ihre Matura sinnvoll zu schreiben, so Lukas Winkler gegenüber Radio Vorarlberg.

Lehrer: „Systemumstellung zu kurzfristig“

So sieht es auch Reinhard Sepp, der Direktor des BORG Schoren in Dornbirn. Es sei zu spät um das System kurzfristig umzustellen. Denn bei der „alten“ Matura gebe es viele Schritte, die auch Zeit kosten: Von der Vorbereitung der Matura durch den zuständigen Lehrer, über die Genehmigung durch den Direktor, welcher die Aufgaben weiter an den Landesschulrat leitet - und zum Schluss landen die Aufgaben noch bei den Landesschulinspektoren, wo sie abermals begutachtet und genehmigt werden. „Wie dieses Verfahren durchgeführt werden soll, das entzieht sich meiner Kenntnis - da hoffen wir dann auf die Kreativität des Ministeriums“, so Sepp.

Dann müssten die Aufgabenstellungen nämlich bis spätestens vier Wochen nach Beginn des zweiten Semesters beim Landesschulrat eingereicht werden. In Vorarlberg wäre das am 17. März - also etwa drei Wochen vor der Bekanntgabe durch die Ministerin.