Heikle Kirchenthemen: Vatikan befragt Laien

Der Vatikan befragt vor der anstehenden Bischofssynode das Kirchenvolk zu den Themen Ehe und Familie. Früher wurden solche Befragungen nur unter Bischöfen abgehalten. Auch Vorarlberger Laien können sich beteiligen.

Blieben bisher Fragebögen im Vorfeld von Bischofssynoden - also Versammlungen der Bischöfe in Rom - weitgehend unbeachtet, so soll es diesmal anders sein. Nicht nur Bischöfe sind eingeladen, 39 Fragen zum Themenfeld „Familie“ zu beantworten. Auch die Gläubigen in den Pfarren sollen ihre Sicht der Dinge kundtun, freut sich Pastoralamtsleiter Walter Schmolly im Diözesanhaus Feldkirch. Ausgelotet werden soll, wie Laien zu heißen Kirchen-Themen wie „Wiederverheiratete Geschiedene“ oder Homosexualität stehen. Deshalb wurden Fragebögen an die Diözesen geschickt.

Kritik an Wortwahl

Es wird aber auch schon erste Kritik am Fragebogen laut. Man blicke zwar auf die Menschen, gleichzeitig sei vieles im alten Stil gehalten. So spreche man wörtlich von „irregulären Ehesituationen“. Hier sei schon eine Einschätzung von wiederverheirateten Geschiedenen vorhanden, es werde bereits im Vorfeld geurteilt, heißt es. Schmolly sieht das nicht so und spricht von einer internen Kirchen-Sprache.

Jeder kann Fragen beantworten

Der Fragebogen soll in Kürze auf der Homepage des Ehe- und Familienzentrums der Diözese online gestellt werden. Jeder kann ihn ausfüllen. Außerdem werden sich verschiedene Gremien der katholischen Kirche wie Pastoralrat und Pfarrgemeinderäte mit dem Fragebogen auseinandersetzen.

Bis Jänner will der Papst die Antworten als Grundlage zur Sondersynode, die er für nächstes Jahr ausgerufen hat.

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Theologe Pock: „Vatikanfragebogen ist ambivalent“