Bauern ärgern sich über Rückforderungen

Die Bauern sind sauer wegen der Rückzahlung von Förderungen. Über 90.000 Euro muss ein Ziegenbauer im Großen Walsertal rückerstatten, obwohl er sich monatelang bei der AMA erkundigt und alle Anträge nach bestem Wissen und Gewissen ausgefüllt habe.

Nikolaus Bertel ist entmutigt. Vor zehn Jahren begann er mithilfe von Ziegen eine Verbuschung und Verwilderung von Berg- und Alpweiden zu bremsen. Eine Ziegenherde machte das gründlicher und nachhaltiger als viele Hände. Milch gaben die Ziegen allerdings keine, deshalb war Familie Bertel auf Förderungen angewiesen. Im Frühling wurde Bauer Bertel mit einer Nachforderung von insgesamt 90.000 Euro konfrontiert.

AMA ordnet auch Strafen an

Der Landwirt hatte für die Pflegemaßnahmen Fördergeld aus dem österreichischen Umweltprogramm „ÖPUL“ bezogen. Eine Kontrolle durch die Agrarmarkt Austria (AMA) ergab, dass es angeblich Unstimmigkeiten zwischen den Angaben in Förderanträgen und tatsächlich durchgeführten Leistungen gab. Für die AMA - als Vollzugsbehörde der Förderungsabwicklung - war das ausreichend, die Förderungen mit Strafzahlungen zurückzufordern. Mit ähnlichen Forderungen sind derzeit über 700 Alpbauern konfrontiert.

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Ein Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Tobias Becker und Ingo Hammerer, Nikolaus Bertel (Ziegenbauer), Harald Waitschacher (AMA-Pressesprecher), Ernst Bickel (Obmann Alpe Sera)

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