Eccher: FPÖ-Zeitung erhielt Geld von Telekom

Im Untersuchungsausschuss zur Telekom-Affäre war am Mittwoch neuerlich der Geschäftsführer der Landes-FPÖ, Arno Eccher, als Zeuge geladen. Er gab an, dass die FPÖ-Parteizeitung „Neue Freie Zeitung“ im Jahr 2004 89.400 Euro von der Telekom erhalten habe - ohne Gegenleistungen.

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Geflossen sei das Geld an die Werbeagentur des Lobbyisten Walter Meischberger. Eccher - der zwischenzeitlich beim BZÖ war und derzeit Vorarlberger FPÖ-Landesgeschäftsführer ist - rechtfertigte das Fehlen einer Gegenleistung damit, dass die PR-Agentur Meischbergers nie Texte oder Ähnliches für Inserate oder PR-Artikel geliefert habe. Im Jahr 2004 war Eccher FPÖ-Bundesgeschäftsführer und damit auch Geschäftsführer der NFZ.

Eccher: Ausschließlich mit Meischberger gesprochen

Zu den 89.400 Euro sagte Eccher, er habe diesbezüglich ausschließlich mit Meischberger gesprochen. Er denke auch, dass es dazu eine schriftliche Vereinbarung gebe - da müsse er aber nachschauen.

Der Inhalt dieser Vereinbarung sei gewesen, „dass PR-Artikel, etwaige Inserate in der NFZ über einen gewissen Zeitraum in der Zeitung erscheinen sollten“, so Eccher. Es sei auch klar gewesen, dass der wirkliche Auftraggeber die Telekom gewesen sei, sagte Eccher.

Zweite Rechnung offenbar nie bezahlt

Er könne die Zahl der dann geschalteten Beiträge nicht nennen, sagte der damalige Geschäftsführer.

Auf Nachfrage des Grünen Abgeordneten Peter Pilz, wonach bei Recherchen in der Nationalbibliothek kein einziges Inserat und kein einziger PR-Artikel gefunden wurde, sagte Eccher: „Wenn ich Leistungen abschließe und der Kunde beliefert uns nicht, kann ich nichts abdrucken.“ Gefragt, ob es sonst eine Leistung gegenüber der Telekom gab, sagte Eccher: „Nein, nicht dass ich wüsste.“

Warum die zweite Rechnung über 102.600 Euro zwar gelegt, aber nie bezahlt worden ist, konnte Eccher nicht beantworten: „Ich bin 2005 (aus der FPÖ, und damit auch als NFZ-Geschäftsführer, Anm.) ausgeschieden.“

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