Was tun gegen den Fachkräftemangel?

In der Bodenseeregion und dem Rheintal fehlt es massiv an Fachkräften. Die EURES Bodensee, eine Initiative der drei Anrainerstaaten und des Fürstentums Liechtenstein, hat aus diesem Anlass zum Arbeitsmarkt-Experten-Treffen nach Friedrichshafen geladen.

Im Jahr 2006 kamen in Deutschland auf eine offene Stelle 11 Arbeitssuchende, heute sind es nur mehr 3, diese Zahl gilt auch für Vorarlberg. Geht es um Fachkräfte in einzelnen Branchen, wie etwa im Elektronik- oder im Mechanikbereich, dann sieht es sogar so aus, dass es fast doppelt so viele offene Stellen wie gesuchte Techniker oder Ingenieure gibt.

In Zukunft müssen weitere Ressourcen in der eigenen Bevölkerung genutzt werden, sagt Ulrich Walwei vom Deutschen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Frauen, ältere Arbeitnehmer und auch qualifizierte Migranten sollen die Lücken schließen helfen.

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Im Beitrag von Bernhard Stadler sehen Sie Ulrich Walwei, Anton Strini und Johannes Rutz.

Anpassungen in Betrieben nötig

Zusätzlich verschärft die demographische Entwicklung die Situation. Um das Problem zu lösen, soll man hauptsächlich die Ressourcen der eigenen Bevölkerung nutzen, waren sich die Arbeitsmarktexperten einig. Dazu müssen sich allerdings die traditionellen gesellschaftlichen und auch die innerbetrieblichen Strukturen zahlreicher Arbeitgeber in der Region ändern.

Stichworte sind etwa: Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten, Heimarbeit und Gesundheits- und Fitnessfördernde Maßnahmen. Wichtig seien auch altersadäquate Arbeitsplätze, sagt AMS-Geschäftsführer Anton Strini. Wenn es Schwierigkeiten gebe, träfen diese besonders die Arbeitskräfte über 50.

„Gemeinsamkeit bringt allen was“

Die Eures-Initative, ein EU-Projekt zur grenzüberschreitenden Beschäftigungs-Förderung, lotst Arbeitskräfte in die Bodenseeregion. Gemeinsamkeit statt Konkurrenz beim Buhlen um die Fachkräfte bringe allen etwas, sagt Johannes Rutz, Präsident von EURES Bodensee.