Starker Anstieg bei Geflüchteten in Beschäftigung

Vier Jahre nach der großen Flüchtlingswelle zeigt sich, dass die Betroffenen schnell auf dem Arbeitsmarkt untergekommen sind. Nach Schätzungen des Landes dürften über 2.000 nach Vorarlberg geflüchtete Menschen einen Arbeitsplatz haben.

Nach Angaben des Flüchtlingskoordinators des Landes, Anton Strini, wären das fünfmal mehr Beschäftigte als noch im Jahr 2015. So starke Zuwächse sind aber laut Strini in Zukunft nicht mehr zu erwarten.

Wirtschaftswachstum als Triebfeder

Bisher haben jeden Monat 50 bis 60 bleibeberechtigte Flüchtlinge den Sprung ins Vorarlberger Arbeitsleben geschafft. Nicht nur weil viele schnell die deutsche Sprache erlernt haben, sondern auch weil es sich die Unternehmen leisten konnten, mehr Arbeitskräfte anzustellen.

2.000 Migranten haben Arbeitsplatz

Fast vier Jahre nach der großen Migrationsbewegung hat eine Tagung in Götzis die Frage behandelt, wie es mit der Integration der Asylberechtigten vorangeht.

Die Wirtschaft ist in Vorarlberg 2017/2018 um etwa drei Prozent gewachsen. Seit dem Herbst gehen die Beschäftigungszahlen bei geflüchteten Menschen aber stetig zurück. Für Strini sind die Unternehmen aus mehreren Gründen etwas zurückhaltend.

„Das kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung ein bisschen ungünstig eingeschätzt wird, sondern natürlich auch mehr Unsicherheit besteht, wie denn in rechtlichen Situationen vorgegangen werden kann. Und das lässt die Unternehmen eben vorsichtiger sein, Flüchtlinge einzustellen“, sagt Strini.

Ausbildungsgrad nicht entscheidend

Ein interessantes Detail: bisher hatten schlecht ausgebildete Flüchtlinge, zum Beispiel aus Somalia und Afghanistan, sehr gute Chancen, schnell eine Arbeit zu finden. Schwieriger war es hingegen etwa für Syrer mit einem abgeschlossenen Studium. Unter anderem hatten sie Schwierigkeiten, ihre Qualifikationen nachzuweisen. Zudem mussten Zeugnisse geprüft und anerkannt werden. Laut Strini kommt weiters dazu, dass Personen, die über eine Universitätsausbildung verfügen, nicht jeden Job antreten wollen.

Der Flüchtlingskoordinator sieht noch große Herausforderungen in den kommenden Jahren, vor allem wenn das Wirtschaftswachstum wie befürchtet abflacht. Schwierig ist die Situation vor allem für die rund 100 beim AMS gemeldeten Flüchtlinge, die große Schwierigkeiten haben Deutsch zu lernen. Nach Strinis Angaben muss auch noch viel mehr getan werden, um Flüchtlingsfrauen zu beschäftigen.

Studie zu Integration präsentiert

Je mehr Kontakt die Bevölkerung mit Flüchtlingen hat, desto positiver ist die Wahrnehmung. Das geht aus einer österreichweiten SORA-Studie für den Städtebund hervor. Sie ist am Montag bei der Flüchtlingsintegrationstagung in Götzis präsentiert worden.

Demnach empfinden vor allem die Bewohner in kleinen Gemeinden Flüchtlinge als Bereicherung. Generell ist die Mehrheit der Österreicher nach Angaben von SORA überzeugt, dass die Aufnahme von geflüchteten Menschen im Land gut funktioniert.

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