Berufschancen von Flüchtlingen: Kritik an Studie

Laut einer neuen Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) war es für Flüchtlinge vor 2014 einfacher, einen Job zu finden, als in den folgenden Jahren. Der Landeskoordinator für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt widerspricht zentralen Erkenntnissen der Studienautoren.

Es wird für Flüchtlinge eher schwieriger, einen Job zu finden, als es etwa in den 2000er Jahren der Fall war - das geht aus der neuen IHS-Studie hervor. Sie hat den Zeitraum von 2001 bis 2016 untersucht. Anton Strini, Landeskoordinator für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, schränkt aber ein: Die vielen Flüchtlinge, die 2015 und 2016 gekommen sind, hätten vor Ende 2016 natürlich kaum Jobs gefunden.

IHS-Studie zu Arbeit für Asylwerber

Das Institut für Höhere Studien (IHS) hat in einer Studie untersucht, wie es Flüchtlingen gelungen ist, in Österreich eine Arbeit zu finden.

Seither laufe es aber besser, sagt Strini: „Wir sehen aber, dass in den Folgejahren - 2017, 2018 auch - die Aufnahmemöglichkeiten am Arbeitsmarkt natürlich auch dank günstiger Wirtschaftsentwicklung wesentlich günstiger aussahen.“ Genau diese Jahre sind von der IHS-Studie aber nicht erfasst worden.

Reicht Zeit nicht zum Deutschlernen?

Ein zweiter Punkt, den die Studie als Grund dafür sieht, wieso es für Asylberechtigte am Arbeitsmarkt nach 2014 schwieriger war als vor zehn oder 15 Jahren: Wegen der mittlerweile vergleichsweise kürzeren Dauer von Asylverfahren habe die Zeit für das Erlernen der deutsch Sprache nicht ausgereicht, um als Asylberechtigter auf dem Arbeitsmarkt punkten zu können.

Strini meint dagegen: „Die Asylverfahren haben doch so lange gedauert, das Deutsch-Lernmöglichkeiten vorhanden waren.“ Es sei vielmehr so, „dass ab 2017/18 etwa in Vorarlberg ganz massiv Möglichkeiten eingetreten sind, dass auch geringfügig qualifizierte Leute am Arbeitsmarkt Plätze gefunden haben.“ Für höherqualifizierte Asylberechtigte ist es laut IHS am Arbeitsmarkt nicht einfach. Das sieht auch Strini so, zumal ausländische Zeugnisse, etwa solche von Universitäten, in Österreich nicht ohne Weiteres anerkannt werden.