Körperverletzung: 43-Jähriger freigesprochen

Ein 43-jähriger Mann ist am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch vom Vorwurf der schweren Körperverletzung freigesprochen worden. Er soll bei einer Schlägerei im Februar am Blauen Platz in Lustenau zwei Kontrahenten mit Faustschlägen attackiert haben.

Die beiden Männer haben dabei schwere Verletzungen erlitten. Die Richterin sah es aber als erwiesen an, dass der Angeklagte in Notwehr handelte. Während ihr der Angeklagte glaubwürdig erschien, war das bei einer Zeugin, die den Mann schwer belastete, nicht der Fall. Zudem bestätigten sowohl eine Videoaufnahme als auch die Aussagen der diensthabenden Polizisten eher die Version des Beschuldigten. Wie die Staatsanwaltschaft am 29.4.2019 auf Anfrage mitteilt, ist der Freispruch mittlerweile rechtskräftig.

Angeklagter: Beleidigungen vorausgegangen

Der türkischstämmige Angeklagte sprach am Mittwoch vor Gericht von Notwehr. Er sei mit drei Männern am Blauen Platz in Streit geraten. Dabei seien auch rassistische Bemerkungen gefallen. Es sei zu einem Handgemenge gekommen, die anderen Männer hätten versucht, ihn zu schlagen. Er selbst habe wiederholt gewarnt, dass er zurückschlagen müsse, sollten die Männer ihn attackieren. Nachdem er getroffen worden sei, habe er insgesamt zweimal zugeschlagen.

Schlägerei Gemeindebedienstete Prozess

ORF

Eines der Opfer erlitt dabei einen Schädel-Basis-Bruch, das zweite eine Fraktur im Bereich des Jochbeins. Das tue ihm sehr leid, sagte der Angeklagte am Mittwoch. Einige der Zeugen gaben zu Protokoll, sie hätten die rassistischen Bemerkungen gehört.

Opfer mit Erinnerungslücken

Die Opfer konnten sich an wenig erinnern, sie waren zum Zeitpunkt des Vorfalls stark betrunken. Laut Polizei hatte einer der Männer 2,1 Promille im Blut, ein zweiter 1,8 Promille.

Vor Gericht sagten sie ebenso wie der Angeklagte, es habe schon vor den Geschehnissen am Blauen Platz eine Auseinandersetzung in einer Bar gegeben. Ein Mann sei von einem Hocker gefallen oder gestoßen worden. Dabei dürfte es sich um den Anlass des späteren Handgemenges handeln. An Genaueres konnten sie sich nicht erinnern. Pikant: Zwei der drei Beteiligten sind Gemeindebedienstete in Lustenau.

Fischer will friedliches Miteinander

Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) wünscht sich ein friedliches Miteinander in der Marktgemeinde. Den Vorfall mitten im Zentrum von Lustenau bezeichnet er als „schrecklich“. Ob das nicht rechtskräftige Urteil dienstrechtliche Konsquenzen für die beiden Gemeindebediensteten haben wird, kann er derzeit nicht sagen.

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