Was sind die Gründe für Privatinsolvenzen?

2018 brachte eine Explosion bei der Zahl der Privatkonkurse: In Vorarlberg stieg sie von 320 auf 560. Hintergrund ist eine Gesetzesnovelle, die auch bei hohen Verbindlichkeiten eine Entschuldung ermöglicht. Über die Gründe gehen die Ansichten auseinander.

Der Kreditschutzverband 1870 kommt in einer Erhebung zu einem klaren Ergebnis: 32 Prozent der Privatkonkurse in Österreich sind demnach auf eine gescheiterte Selbständigkeit zurückzuführen. Ehemalige Unternehmer hätten meist besonders hohe Schulden.

Anders ist die Einschätzung der IfS-Schuldenberatung für Vorarlberg. An erster Stelle stünden Einkommensverschlechterungen, Arbeitsplatzverlust und erst an vierter Stelle eine gescheiterte Selbständigkeit, sagt Simone Strehle-Hechenberger.

Investieren in Finanzbildung

Der KSV hat auch erhoben, dass fast 20 Prozent der Privatkonkurse persönlich verschuldet sind. In einigen Fällen würde das anhaltendende Ausgabeverhalten der betroffenen Personen zu den finanziellen Problemen führen. Für das IfS ist das nicht nachvollziehbar. Die Erfahrung zeige, dass oft mehrere Gründe zu einem Konkurs führen. Es sei aber sinnvoll, in Finanzbildung zu investieren.

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