Kinderonkologie: Stadt weist Vorwürfe zurück

Die Sprecherin der Initiative „Elternvertreter #ProKinderOnko“ erhebt schwere Vorwürfe gegen Verantwortliche am Stadtspital Dornbirn: Sie würden eine Lösung mit St. Gallen torpedieren. Bei der Stadt weist man das zurück.

Die Vorwürfe stehen in einem Offenen Brief, den die Sprecherin der Initiative, Andrea Tschofen-Netzer, an die Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) gerichtet hat. Im Visier hat sie dabei die Primaria der Kinder- und Jugendabteilung am Stadtspital, Edda Haberlandt, und die Stadt als Spitalsbetreiberin. Der Grund: Die Verantwortlichen für die Betreuung krebskranker Kinder würden die im Oktober vereinbarte Lösung mit dem Kinderspital St. Gallen torpedieren.

Kinderonkologie: Stadt weist Vorwürfe zurück

Die Initiative „Elternvertreter #ProKinderOnko“ erhebt schwere Vorwürfe gegen Verantwortliche am Stadtspital Dornbirn: Sie würden eine Lösung mit St. Gallen torpedieren.

Bekanntlich können Vorarlberger Kinder mit Leukämie oder Lymphomen jetzt auch im grenznahen St. Gallen behandelt werden. Diese Lösung war notwendig geworden, nachdem das Krankenhaus Dornbirn bestimmte Behandlungen nicht mehr anbieten konnte - mehr dazu in Kinderonkologie-Lösung erhält Zustimmung.

Liste an Vorwürfen

Das Stadtspital Dornbirn habe aber kein Interesse daran, diese Zusammenarbeit zu unterstützen, geht aus dem Schreiben von Tschofen-Netzer hervor: Die Möglichkeit einer Behandlung in St. Gallen dürfe von den Ärzten und vom Pflegepersonal „nicht angesprochen“ werden.

Eine Expertin dürfe nur Kinder untersuchen, deren Eltern sich für die Variante St. Gallen entschieden hätten. Grund sei eine mögliche Verstimmung der Ärzte in Innsbruck. Eine Sprechstunde mit einem Arzt aus St. Gallen werde verweigert, weil die Kosten dafür zu hoch seien. Und eine angedachte Broschüre zur Behandlungsmöglichkeit in St. Gallen lehne man ebenso ab, behauptet Tschofen-Netzer.

Kaufmann: „Sehr gute Lösung“

Bürgermeisterin Andrea Kaufmann wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe und zeigt sich über den Brief überrascht. Sie spricht weiter von einer „sehr guten Lösung“, die man nach monatelangen, intensiven Diskussionen gefunden habe. Von fünf seit Dezember neuerkrankten Kindern würden zwei in St. Gallen, drei in Innsbruck betreut.

„Ich höre von allen Eltern, dass sie eigentlich sehr zufrieden sind - sowohl mit St. Gallen als auch mit Innsbruck“, so Kaufmann. Und das, obwohl das Team - auch angesichts des Fachkräftemangels - sehr gefordert sei, die Koordination vorzunehmen.

Kritik an Zeitpunkt der Veröffentlichung

Auch am Zeitpunkt der Veröffentlichung des Offenen Briefes übt Kaufmann Kritik. Man müsse dieser komplexen Angelegenheit Zeit geben: „Ich finde es mehr als kontraproduktiv, zu diesem Zeitpunkt jetzt mit diesen Vorwürfen zu kommen, wo eigentlich die betroffenen Eltern (...) durchwegs Zufriedenheit zeigen.“

Den Vorwurf, man wolle die Lösung mit St. Gallen eigentlich gar nicht, weist sie ebenfalls entschieden zurück: „Wir sind seit Monaten bemüht, wirklich die bestmöglichen Betreuung für die Kinder und deren Eltern auch in Dornbirn zu gewährleisten.“ Man solle das Team jetzt arbeiten lassen.

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