Vorarlberger Bauboom geht auch 2019 weiter
Die Branche geht von einem Wachstum in Höhe von 6,6 Prozent im ersten Halbjahr 2019 aus. Das geht aus der alljährlichen Umfrage unter den Mitgliedern der Bauinnung hervor. Laut Innungsmeister Peter Keckeis verzeichnen die Betriebe Auftragsstände von 20,9 Wochen. Grund dafür sei die florierende Wirtschaft. So würden nicht nur führende Industriebetriebe Erweiterungen planen, auch die öffentliche Hand wolle mehrere Kindergärten und etwa die Bahnhofcity Feldkirch entstehen lassen.
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Der wichtigste Treiber ist aber nach wie vor der Wohnbau. Hier geht man im ersten Halbjahr 2019 von einem Plus in Höhe von 4,2 Prozent aus, sagt Alexander Stroppa, Innungsmeister-Stellvertreter. Auch die Rückschau fällt positiv aus: Im heurigen Jahr konnte mit 470 privaten und 650 gemeinnützigen Wohnungen ein stattliches Ergebnis erzielt werden - auch wenn die Rekordzahl von 700 gemeinnützigen Wohnungen aus dem Vorjahr heuer nicht geknackt wird.
Kritik am gemeinnützigen Wohnbau
Kritik gibt es am gemeinnützigen Wohnbau, der im Vergleich zum privaten überproportional gewachsen sei. Das habe zu einer Überhitzung der Grundkonjunktur geführt - was wiederum zu Lasten des leistbaren Wohnens gehe. Laut Wohnbausprecher Johannes Wilhelm soll sich das Land wieder stärker am wirklichen Bedarf orientieren. Thomas Peter von der Wirtschaftskammer regt etwa zehn bis 20 Prozent weniger gemeinnützige Wohnungen an.
Auftragsplus in Baubranche
Der private und der gemeinnützige Wohnbau sorgen wieder für ein sattes Auftrags-Plus von 4,2 Prozent gegenüber dem vergangenen Rekordjahr.
Steigende Steuern und Gebühren würden die Preise noch weiter in die Höhe treiben, heißt es von Seiten der Innungsvertreter. Gerade habe das Land die Gebühr für die Ausnahmebewilligung für Transporte um 30 Prozent erhöht. Das betreffe zum Beispiel den Transport von Baggern zur Baustelle. Die Bauinnung fordert hier einen wirksamen Bürokratieabbau und eine Überprüfung und Reduzierung der Gebührenerhöhungen.
Personal- und Rohstoffmangel
Sorgen bereitet den Innungsvertretern auch der Mangel an Personal und die steigenden Personal- und Materialkosten. Zudem mangle es an Rohstoffen: „Wenn wir nicht bald ausreichend Abbaubewilligungen bekommen, können wir langfristig den Rohstoffbedarf nicht mehr sicherstellen“, so Stroppa.