Wolford mit Umsatzrückgang im ersten Halbjahr

Der Vorarlberger Strumpf- und Wäschekonzern Wolford muss im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von elf Prozent auf rund 62 Millionen Euro hinnehmen. Der Konzern kann aber trotzdem das Ergebnis aus dem laufenden Geschäft leicht verbessern.

Wolford konnte das operative Ergebnis (EBIT) im Zeitraum Mai bis Oktober trotz des Umsatzrückgangs und gestiegener Marketingausgaben leicht verbessern: Das EBIT beläuft sich nach dem ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres auf -5,92 Mio. Euro (nach -6,18 Mio. Euro im Vorjahr). Im zweiten Quartal verzeichnete Wolford ein positives EBIT von rund einer Mio. Euro. Allerdings verschlechterte sich das Ergebnis nach Steuern infolge einer Steuernachzahlung auf -7,33 Mio. Euro (im Vorjahr -6,62 Mio. Euro).

„Folgen des Jahrhundertsommers“

Das zweite Geschäftsquartal war laut Wolford „von den Folgen des Jahrhundertsommers geprägt“ - also der witterungsbedingten Kaufzurückhaltung der Konsumenten. Im deutschen Modeeinzelhandel etwa seien die Umsatzerlöse allein im September um 13 Prozent gesunken - für Wolford mit Schwerpunkt auf Legwear - also Strumpfhosen und Leggins - „denkbar ungute Bedingungen“.

Verstärkt jüngere Zielgruppen ansprechen

Der Blick nach vorne ist aber optimistisch. Das dritte Quartal sei erfahrungsgemäß das umsatzstärkste, heißt es bei Wolford. Zudem hätten sich die im Zuge des Restrukturierungsprogramms erzielten Kosteneinsparungen als nachhaltig erwiesen, so das Management.

Große Fortschritte vermeldet das Unternehmen bei der Umsetzung der neuen Markenstrategie mit dem Ziel, verstärkt auch jüngere Zielgruppen anzusprechen. Das neue Shop-Konzept soll im Jänner in zwei Boutiquen in Paris und einem Store in Amsterdam vorgestellt werden.

Neue Vertriebsstrategie für China

Ebenfalls Fortschritte macht das Unternehmen nach eigenen Angaben „bei der Entwicklung einer neuen Vertriebsstrategie für den wichtigen Zukunftsmarkt China“. Mit Unterstützung des neuen Hauptaktionärs Fosun werde die Marktpräsenz vor Ort ausgebaut. Details dazu seien in Verhandlung, eine umfassende Lösung soll in Kürze präsentiert werden.

Jedoch warnt der Wolford-Vorstand „vor zu hohen Erwartungen an kurzfristige Umsatzeffekte“ und verweist auch auf „die absehbar weiter schwierigen Bedingungen im Modeeinzelhandel“. Man sei weiter gefordert, Einsparpotenziale zu identifizieren und zu realisieren.

Personalkosten verringert

Außerdem zeigen die Sparmaßnahmen des Konzerns Wirkung. Die Personalkosten wurden durch Nichtnachbesetzungen und den Abbau von Überkapazitäten - sprich Kündigungen - um 3,3 Millionen auf 31 Millionen gesenkt. Der Personalstand ist seit dem Geschäftsjahr 2016/17 auf aktuell 1.350 Vollzeitkräfte reduziert worden - ein Rückgang um rund 200 Mitarbeiter. Aber auch die Kosten wie etwa für Autos, Bankgebühren und Steuerberater konnten um mehr als 2,2 Millionen Euro reduziert werden.

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