Pfand für Einwegverpackungen gefordert

Der Umweltverband der Gemeinden sieht vor allem beim Restabfall Handlungsbedarf. Der Müll enthalte zu viel genießbare Lebensmittel. Andererseits würde ein Pfand für Einwegverpackungen helfen - wie Plastikflaschen oder Alu-Dosen.

Die neue Abfallanalyse des Umweltverbandes zeigt einmal mehr, dass die Vorarlberger mit ihrem Müll verantwortungsbewusst umgehen. In Vorarlberg gibt es österreichweit das geringste Restabfall-Aufkommen. Der Müll wird gut getrennt. Konkret fallen pro Person im Jahr 77 Kilo Restmüll an, etwas weniger als bei der letzten Analyse 2012.

Einwegverpackungen verschmutzen Landschaft

Problematisch sieht der Umweltverband unter anderem die Trennquote bei Alu, zu oft würde man Aludosen in der Natur finden. Damit Einwegverpackungen noch besser getrennt werden, spricht sich der Geschäftsführer des Umweltverbandes, Herbert Koschier, für ein Pfandsystem aus. In vielen europäischen Ländern habe sich ein Pfand bewährt. „Littering“ sei dadurch vielfach verschwunden.

Vorarlberg bei Mülltrennung vorbildlich

In Vorarlberg gehen die Menschen verantwortungsvoll mit ihren Abfällen um. Das bestätigt die Abfall-Analyse des Umweltverbandes.

Auch wenn sich die Bundesregierung derzeit gegen ein Pfand sträube, wachse der Druck aus den Bundesländern. Dem Problem lediglich mit Infomationen zu begegnen, sei zuwenig. Der Mensch lerne, wenn etwas mehr wert sei, gehe man achtsamer damit um, sagt der Geschäftsführer des Umweltverbandes.

Glassammlung und Kunststoffe

Laut Analyse wird ein hoher Anteil Altstoffe erfasst: Glas zu 94 Prozent, Kunststoffverpackungen zu 84 Prozent, Metall zu 76 Prozent und Papier zu 96 Prozent.

Bei Restabfällen gibt es noch Handlungsbedarf. Die untersuchten Restabfälle sind nur 53 Prozent wirklich Restabfall. 28 Prozent des Inhalts des schwarzen Sacks bzw. der Tonne machen biogene Materialien aus, 18 Prozent sind Verpackungen oder Altstoffe, rund ein Prozent Problemstoffe, Batterien oder Elektrogeräte.

Bioabfall weist Lücken auf

Beim Bioabfall werden lediglich 67 Prozent erfasst. Der Umweltverband will deshalb die Menge steigern. „Der biogene Anteil im Restabfall setzt sich fast zur Hälfte aus „vermeidbaren Lebensmitteln" zusammen, so Koschier nach der Abfallanalyse. Ganze Teigwarentüten, ungeöffnete Milchprodukte oder Konservendosen, Packungen mit größeren Restinhalten, ganze Semmeln oder Äpfel oder angebissene und angeschnittene Lebensmittel sowie Getränkereste sind im Abfall zu finden. Getränkereste wurden bei der Analyse 2018 erstmals den vermeidbaren Lebensmitteln zugeordnet.

Vermeidbare Lebensmittel

Koschier analysiert: „Mit 10,8 Kilogramm pro Kopf und Jahr ist allein schon der Anteil an vermeidbaren Lebensmitteln im Restabfall ähnlich hoch wie die Gesamtmenge an biogenen Abfällen im Restabfall von elf Kilogramm bei der Analyse 2012.“ Genießbare Lebensmittel machen etwa ein Achtel des Restabfalls aus. Und dann sind da noch störende Abfälle, weswegen Bioabfall nicht optimal verwertet werden kann. Vor allem Kunststoffsäckchen und -taschen erschweren die Entsorgung.