Handel droht mit Streik zur Adventzeit

Bei den Verhandlungen über den Kollektivvertrag für die Handels-Angestellten ist auch die vierte Runde ohne Ergebnis abgebrochen worden. Bernhard Heinzle von der Gewerkschaft für Privatangestellte kündigt für die nächsten Tage Betriebsversammlungen an.

Dabei sollen die 25.000 Beschäftigten im Vorarlberger Handel über das Angebot der Arbeitgeber-Seite informiert werden. „2,35 Prozent ist einfach weit weg von dem, was wir uns vorstellen. Da muss ein Dreier davorstehen, zumal es dem Vorarlberger Handel sehr gut geht,“ sagt Gewerkschafter Bernhard Heinzle. Nicht zuletzt aufgrund der Kaufkraft der Schweizer, die zum Einkaufen über die Grenze kommen.

Streikt der Handel?

Betriebsversammlungen kommen genauso wie Streiks. Am 8. Dezember soll der Handel streiken, da die KV-Verhandlungen erneut geplatzt sind.

Heinzle kündigt Betriebsversammlungen an, will aber Termine dafür nicht öffentlich kommunizieren. Dahinter steht die Sorge, dass Mitarbeiter unter Druck gesetzt werden könnte.

Heißer Herbst

Die Gewerkschaften haben für die heurigen Kollektivvertragsverhandlungen einen heißen Herbst angekündigt und setzen nach Warnstreiks bei den Metallern und bei den Eisenbahnern auch Protestmaßnahmen im Handel durch.

Der Chefverhandler der Arbeitgeber für den Handels-Kollektivvertrag, Peter Buchmüller, ortet heute eine „politische Motivation“ hinter den von der Gewerkschaft für Samstag angekündigten Aktionen und betrieblichen Aktivitäten. Mehr dazu in Arbeitgeber sehen „Politik“ hinter Handels-KV-Abbruch.

Ein neuerliches Gespräch zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft soll noch vor Weihnachten stattfinden. Der Kollektivvertrag, der gerade für über 400.000 Handelsangestellte und 15.000 Lehrlinge verhandelt wird, soll bereits ab 1. Jänner 2019 gelten. Die Arbeitgeber den Beschäftigten eine Erhöhung von mindestens 42 Euro oder 2,65 Prozent. Die Gehaltsforderung der Gewerkschaft liegt bei 3,5 Prozent oder mindestens 60 Euro.

Kommenden Samstag (8. Dezember) will die Gewerkschaft nun in Einkaufszentren und Einkaufsstraßen Aktionen durchführen. Was genau geplant ist, wurde noch nicht kommuniziert. Für den Handel ist das Weihnachtsgeschäft nach wie vor ein wichtiges Standbein.