Warnstreiks der Eisenbahner am Montag

Nach acht Verhandlungsrunden ist die Verkehrsgewerkschaft vida vom Verhandlungstisch aufgestanden und will ab Montag streiken. Warnstreiks sind auch bei den ÖBB in Vorarlberg geplant.

Die Stimmung unter den Eisenbahnern ist aufgeheizt: Für Anfang Juli war der Abschluss der Verhandlungen geplant, sagt Gewerkschafter Reinhard Stemmer, jetzt, Ende November sei man keinen Millimeter weiter. „Die Kampfbereitschaft haben wir bei uns in der Belegschaft eigentlich abgeklärt durch eine Umfrage.“ 85 Prozent seien im Schnitt österreichweit für Kampfmaßnahmen.

Die Arbeitgeber bieten nach eigenen Angaben etwas mehr als drei Prozent plus. Die Arbeitnehmervertreter in Wien bezeichnen das Angebot als lächerlich. Stemmer will keine Zahl nennen: „Wir wollen den Inflationsabgleich plus einen Anteil an der Produktivität, der ist bei uns im Eisenbahnsektor gleich wie bei den Metallern.“

Streiks ab 12.00 Uhr

Stemmer argumentiert, das Angebot der Arbeitgeber brächte 15 Euro brutto mehr für ein durchschnittliches Gehalt - deshalb gebe es auch die Warnstreiks am Montag. Sie seien aber nicht gegen die Bahnkunden gerichtet, betont der Gewerkschafter: „Da bitte ich jetzt schon um Verständnis. Und wir möchten auf jeden Fall, dass wir so schnell wie möglich wirklich ein faires Angebot von der Arbeitgeberseite bekommen.“

Roman Hebenstreit von der Gewerkschaft in Wien sagt, die Streiks am Montag werden zwischen 12.00 und 14.00 Uhr stattfinden, man wolle die Pendler nicht treffen. Die Hotspots sollen in Bludenz und Wolfurt sein. In Vorarlberg sind rund 900 Beschäftigte von den Kollektivertragsverhandlungen betroffen.

ÖBB bereiten sich vor

Bei den ÖBB zeigt man für die Kampfmaßnahmen der Gewerkschaft wenig Verständnis. Vorbereitungen für einen möglichst reibungslosen Ablauf des Warnstreiks laufen schon, sagt ÖBB-Regionalmanager Gerhard Mayer: „Wir sind aktuell schon dabei, dass wir Ersatzfahrpläne mit Bussen auf die Füße stellen und sind überzeugt, dass wir erstens genug Busse zusammenbekommen und zweitens, dass wir einen Ersatzfahrplan schaffen können, der wirklich die Bedürfnisse für diese zwei Stunden zufriedenstellt.“