Details zu Metaller-Streiks am Montag

Die Vorarlberger Metaller-Gewerkschafter wollen erst am Montagvormittag die Details für die angekündigten Warnstreiks festlegen. Das sagte Landesvorsitzender Wolfgang Fritz gegenüber dem ORF Vorarlberg.

Die Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallbranche sind am Donnerstag gescheitert. Mit den angebotenen 2,7 Prozent mehr Lohn waren die Gewerkschafter nicht einverstanden, sie wollen fünf Prozent.

Arbeitskampf droht

Auch in Vorarlberg wird es am Montag aufgrund der gescheiterten KV-Verhandlungen der Metaller Warnstreiks geben. Die Arbeitgeberseite hat kein Verständnis und hofft auf eine Einigung vor Montag.

Zunächst soll es ab Montag stundenweise Warnstreiks in der Metalltechnischen Industrie (FMMI) geben. Sie ist der größte Metallerbereich mit 1.200 Firmen und 130.000 Mitarbeitern in Österreich, in Vorarlberg sind es rund 13.000 Beschäftigte - mehr dazu in Warnstreiks ab Montag.

„Lächerliches Angebot per Telefon“

In welchen Betrieben in Vorarlberg gestreikt wird, ist noch nicht bekannt. Man werde erst am Montagvormittag die Details festlegen, so Fritz. Die stundenweisen Warnstreiks, die wahrscheinlich nur Teile der Produktion betreffen, müssten mit den lokalen Betriebsräten koordiniert werden.

Fritz spricht von einem mangelnden Entgegenkommen der Arbeitgeberverhandler. Bereits vereinbarte Verhandlungsergebnisse seien wieder zurückgenommen und durch ein „lächerliches Angebot telefonisch nachgereicht worden“. Das Verhalten der Arbeitgeberseite sei höchst unseriös und unprofessionell.

IV-Geschäftsführer warnt vor Streik

Von einem ausgeweiteten Streik warnt Mathis Burtscher, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Vorarlberg. Würde man österreichweit einen Streik organisieren, würde das 30 bis 50 Millionen Euro kosten. Dadurch könnten auch Arbeitsplätze gefährdet werden.

Loacker kritisiert „Oberscharfmacher“

ÖGB-Vorsitzender Loacker gibt der Arbeitgeber-Seite die Schuld am Abbruch der Verhandlungen. Der neue Verhandlungsführende Knill (Anm: FMMI-Chefverhandler Christian Knill) trete als Oberscharfmacher auf, so Loacker im ORF Vorarlberg-Interview. Er lege ein Verhalten wie die Regierung an den Tag und wolle einfach drüberfahren. Wenn Knill glaube, er könne in der fünften Lohnrunde den Metaller-KV insgesamt in Frage stellen, gehe das gar nicht.

In welchen Betrieben in Vorarlberg gestreikt wird, werde jetzt noch festgelegt, so Loacker. Er geht davon aus, dass die „Vernünftigen von der Arbeitergeber-Seite siegen werden“. Dann könne man weiter verhandeln.

Blum appelliert an die Vernunft der Verhandler

Unternehmer Gerhard Blum von der Blum-Gruppe appelliert indessen an die Vernunft beider Verhandlungsseiten. Er sehe keinen vernünftigen Grund für Streiks, so Blum gegenüber dem ORF Vorarlberg. Das Beste wäre aus seiner Sicht, wenn die Verhandler beider Seiten sich im kleinen Team am Sonntag in Wien träfen. Dann hätte man wahrscheinlich bis Montagfrüh eine Lösung und könnte sich die Streiks, die nachteilig für alle seien, sparen, so Blum weiter.

Die Forderung nach fünf Prozent mehr Lohn ist aus seiner Sicht ebenso nicht nachvollziehbar - vor allem angesichts der Inflation und den Produktivitätszahlen. Blum sagte gegenüber dem ORF Vorarlberg, er habe das Gefühl, dass man über die Kollektivverhandlungen das neue Arbeitszeitgesetz zu reparieren versuche.