E-Autos auf Busspur - für Rauch falscher Ansatz

Die Bundesregierung will Anreize für E-Mobilität schaffen. Unter anderem sollen E-Autos die Busspur nutzen dürfen. Kritik dazu kommt von Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne). Der öffentliche Verkehr dürfe nicht durch solche Aktionen ausgebremst werden.

Die Busspuren für Elektroautos zu öffnen und das Parken kostenlos zu machen, bezeichnete Rauch gegenüber der APA als „vollkommen verkehrten Zugang“. „Es kann nicht sein, dass der öffentliche Verkehr ausgebremst wird durch den Individualverkehr“, sagte Rauch. Hillbrand äußerte die Befürchtung, dass binnen kurzer Zeit „Busse gemeinsam mit den E-Autos im Stau stehen“. In Vorarlberg habe man bereits heute zu wenig Busspuren, appellierte der VVV-Chef an die Landesregierung, diese „zumindest gleichmäßig mit dem Verkehr wachsen zu lassen“.

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Elektro-Auto

Der ungleich größere Flächenanspruch eines E-Autos pro Person und einer Person im Bus lasse sich zudem nicht mit Busfolgezeiten von ein bis zwei Minuten, etwa in der Region Feldkirch, vereinbaren. 40 Personen fänden in einem Bus von zwölf Meter Länge Platz. Dieselbe Anzahl Personen in E-Autos benötige inklusive Sicherheitsabstand hingegen 250 Meter, rechnete Verkehrsverbund-Geschäftsführer Christian Hillbrand vor. Fahrplanänderungen in Folge von Verkehrsüberlastung kämen zudem teuer. Im Unterland habe das in den vergangenen zwei Jahren Kosten von zwei Millionen Euro verursacht.

E-Auto für Rauch nicht per se besser

Für Rauch ist ein Elektroauto nicht „per se ein besseres Fahrzeug“. Umwelttechnisch bringe es Vorteile, „alleine in einem E-Auto zu sitzen, ist aber genau gleich doof, wie alleine in einem Dieselauto zu sitzen“, so der Politiker, der in dem Maßnahmenpaket ein Ablenkungsmanöver sieht. Hofer versuche damit die Diskussion um das Thema 140 km/h auf der Autobahn vom Tisch zu bekommen und gleichzeitig auch den Luft-Hunderter auszuhebeln, kritisierte Rauch und gab zu bedenken, dass gegen Österreich ein EU-Strafverletzungsverfahren wegen der Luftschadstoffbelastung laufe. „Wenn wir da nichts tun, laufen wir in Strafzahlungen hinein“, die Rauch mit bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr bezifferte.

Rauch will Nahverkehrsmilliarde

Als alternative Maßnahme schlug der Vorarlberger Mobilitätslandesrat dem Verkehrsminister vor, die „von ihm in den Raum gestellte Nahverkehrsmilliarde“ für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs auf den Weg zu bringen. „Diese gibt es nämlich im Moment nur in seiner Fantasie, nicht im Finanzministerium“, sagte Rauch.

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