Bewegung als Ausgleich gegen Stress

Chronischer Stress kann laut Experten enorme Auswirkungen auf den Körper haben: von Sehstörungen über Schwindel bis hin zu Koordinationsschwierigkeiten. Bewegung sei ein guter Ausgleich, weil dadurch Glückshormone ausgeschüttet werden.

Stress ist eigentlich das, was wir uns im Alltag am wenigsten wünschen. Allerdings lässt sich Stress nicht immer vermeiden. Ein voller Terminkalender, Produktionsdruck in der Arbeit und permanente Erreichbarkeit würden bei uns im wahrsten Sinne des Wortes die Alarmglocken schrillen lassen, sagt Mentaltrainer Simon Nussbaumer vom Olympiazentrum Vorarlberg in Dornbirn.

Bewusst gesund: Stressabbau durch Sport

Stress wird von unserem Körper als Gefahr wahrgenommen. Er schüttet das Stresshormon Adrenalin aus, Puls- und Atemfrequenz werden höher. Bewegung kann helfen.

Körper wird auf Höchstleistung eingestellt

„Da reagieren wir eigentlich nicht anders als unsere Vorfahren die Steinzeitmenschen. Nämlich so, dass der Körper sozusagen in Alarmbereitschaft versetzt wird und Stresshormone ausschüttet“, so Nussbaumer. Dadurch steige die Atemfrequenz, die Muskulatur werde angespannt und die Fett- sowie Zuckerreserven mobilisiert. Mit anderen Worten: der Körper wird auf Höchstleistung eingestellt.

ORF-Schwerpunktwoche: „Bewusst gesund - Stressfrei durch Bewegung“

Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Stress als die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts. In der mittlerweile 23. „Bewusst gesund“-Initiative will der ORF daher unter dem Motto „Stressfrei durch Bewegung“ vom 22. bis 30. September 2018 mit seiner gesamten Medienvielfalt Bewusstsein für das Thema schaffen und aufzeigen, welche große Bedeutung Bewegung für die Reduzierung von Stress hat.

Stress kann sogar extreme Auswirkungen auf den Körper haben. Am Landeskrankenhaus Feldkirch werden in der Akutneurologie immer wieder Patienten behandelt, denen der Stress enorm zusetzt. „Da gibt es ganz viele Dinge: angefangen von Zittrigkeit, Denkstörungen, Merkfähigkeitsstörungen bis hin zu Panikattacken“, sagt Neurologe Philipp Werner. Es könne so weit gehen, dass Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil sie stressbedingt halbseitig gelähmt sind und nicht mehr sprechen können.

Glückshormone bauen Stress ab

Bewegung sei ein einfaches Mittel, um Stress auszugleichen, sagt Sportpsychologe Nussbaumer. Dadurch würden nämlich andere Gehirnregionen aktiviert. „Grundsätzlich ist es so, dass wenn wir uns bewegen, der motorische Cortex aktiviert wird. Und im Gegenzug wird der Denkapparat zurückgefahren. Durch dieses Phänomen werden Glückshormone produziert und der Stress dadurch abgebaut“, so Nussbaumer.

Dabei ist eines wichtig: Bewegung soll keinen Terminstress verursachen, sondern Spaß machen. Alles andere ist laut Experten kontraproduktiv und erhöht das Verletzungsrisiko.