Jungunternehmer fordern Beteiligungsfreibetrag

Rund 800 Jungunternehmer treffen sich am Freitag und Samstag im Bregenzer Festspielhaus zu ihrer Bundestagung. Dabei richten die Jungunternehmer auch klare Forderungen an die Politik.

Heuer wird das Jahr mit den meisten Unternehmens-Gründungen, sagt Harald Mahrer, Präsident der Österreichischen Wirtschaftskammer: „16.000 Gründungen im ersten Halbjahr ist sehr, sehr gut. Wir rechnen damit, dass das Jahr 2018 vermutlich das Jahr mit der höchsten Gründungszahl an sich sein wird.“ Das liege daran, dass immer mehr junge Menschen sich dazu entschließen würden, ihr eigener Chef zu sein. Und natürlich entwickle sich die Wirtschaft derzeit sehr gut.

Allerdings ist der Schritt in die Selbständigkeit schwierig, bemängelt Amelie Groß, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft: „Man muss mittlerweile beweisen, dass man keinen Kredit braucht, um einen Kredit zu kriegen.“ Es sei für junge Unternehmer schwierig zu beweisen, dass sie liquide seien. Deswegen fordern die Jungunternehmen den Beteiligungsfreibetrag, damit private Investitionen steuerlich abgesetzt werden können und damit attraktiver werden.

Lehrberufe sollen überarbeitet werden

Ist die Unternehmensgründung geglückt, entstehen pro neuem Betrieb 2,4 neue Arbeitsplätze. Neben hohen Lohnnebenkosten und Steuerabgaben kritisiert die Wirtschaftskammer das Fehlen der Fachkräfte. Das gefährde das Wachstum und die Export-Wirtschaft - daher brauche es ein Maßnahmenpaket: „Wir müssen einerseits schauen, dass wir die Menschen, die wir in Österreich haben, in die Beschäftigung bekommen, die jetzt zum Teil arbeitslos sind. Oder solche, die eine andere Qualifikation haben als die, die nachgefragt sind, natürlich massiv unterstützen bei der Qualifizierung.“

In Vorarlberg macht bereits jeder zweite Jugendliche eine Lehre - diese Ausbildung muss ebenfalls revolutioniert werden, sagt Mahrer. Man müsse alle Lehrberufe überarbeiten und mit den Spezialisten der Branchen herausfinden, welche digitalen Komponenten die Lehre brauche. In diese triale Ausbildung will die Wirtschaftskammer in den nächsten Jahren massiv investieren: Laut Mahrer stellt man einen dreistelligen Millionenbetrag bereit.