Kinderbetreuung: Land erhält sieben Mio. Euro

Die Landesregierung begrüßt die Einigung zur weiteren Finanzierung der Kinderbetreuung. Vorarlberg erhält auch zukünftig rund sieben Mio. Euro pro Jahr, der Bund nimmt geplante Kürzungen zurück.

Insgesamt stellt der Bund zukünftig österreichweit 142,5 Mio. Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung zu Verfügung, 38 Mio. Euro kommen von den Ländern. Sieben Mio. Euro der Bundesförderungen entfallen auf Vorarlberg - das entspricht in etwa der bisherigen Summe. Die Länderinteressen seien voll berücksichtigt worden, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Freitag in einer Aussendung.

Kinderbetreuung: Land erhält sieben Mio. Euro

Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, wie der Ausbau der Kinderbetreuung künftig finanziert wird. Die geplanten Kürzungen sind vom Tisch.

Jetzt könne man den Ausbau der Kinderbetreuungsangebote weiter vorantreiben. Auch für Sprachförderung und die Verbesserung der Öffnungszeiten stehe Geld zur Verfügung. Die Einigung sei jetzt auch höchst an der Zeit gewesen, bemerkte Wallner kritisch: „Jetzt ist für die Gemeinden und Länder endlich wieder die so wichtige Planungssicherheit gegeben.“ Am Monatsende wäre die bisherige Vereinbarung zwischen den Ländern und dem Bund bekanntlich ausgelaufen.

„Kritikpunkte ausgeräumt“

Die Reaktion des Landeshauptmanns kontrastiert stark mit seiner Reaktion auf die ursprünglichen Pläne des Bundes. Nicht nur die damals vorgesehene Kürzung der Förderleistungen des Bundes um rund 30 Mio. Euro ärgerte Wallner - auch die Kriterien, die erfüllt werden mussten, um an das Geld zu kommen, kritisierte er scharf - mehr dazu in Kinderbetreuung: Wallner „sauer“ auf Bund.

Mit der Rücknahme der Kürzungen und den sonstigen Anpassungen zeigte sich Wallner am Freitag zufrieden: „Sämtliche Kritikpunkte konnten ausgeräumt werden.“ Bedingungen gibt es zwar auch mit der neuen Einigung: So soll etwa ein Wertekatalog zur Qualitätssicherung in den Kindergärten eingeführt werden. Wie Wallner dem ORF sagte, müssten Bundesländer, die gegen die Bedingungen verstoßen, keine großen Sanktionen befürchten.

Schöbi-Fink: „Vernünftige Lastenteilung“

Auch die Landesrätinnen Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) und Katharina Wiesflecker (Grüne) begrüßten die Einigung. Schöbi-Fink sprach in einer Aussendung von einer „vernünftigen Lastenteilung im Sinne unserer Familien“. Wiesflecker freute sich ihrerseits, dass der Ausbau der Kinderbetreuung weitergehen kann. Das Geld des Bundes werde dafür dringlich benötigt: „Der Aufstand der Länder hat sich bewährt aus meiner Sicht.“

Kürzungen soll es keine geben, so Wiesflecker - ganz im Gegenteil. Ihr sei wichtig, dass man die Qualität der Betreuung sichern könne - also dass man Gruppengrößen behalten oder auch pädagogisches Personal mit entsprechenden Qualifikationen zur Verfügung habe. Laut der Landesrätin gibt es nun eine Differenzierung bei der Erhöhung der Betreuungsquote: Bei Unter-Dreijährigen etwa soll diese zukünftig ein Prozent pro Jahr betragen. Aus Sicht von Wiesflecker ist das zwar ein ambitioniertes, aber gutes Ziel.

Bitschi will Unterstützungsmodell für Familien

„Die Vorarlberger Familien profitieren von den heute von der Bundesregierung präsentierten Plänen zum Ausbau der Kinderbetreuung", sagte FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi in einer Aussendung. "Es steht nun mehr Geld für die Betreuung unserer Kinder zur Verfügung.“ Er erwarte sich von der Landesregierung, dass vor allem bei den Öffnungszeiten das Angebot erweitert werde. Zudem forderte Bitschi ein Unterstützungsmodell für jene Familien, die ihre Kinder zuhause betreuen. Das würde für die Familien „echte Wahlfreiheit“ bedeuten.