Radfahrer immer häufiger in Unfälle verwickelt

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Unfälle, an denen Fahrradfahrer beteiligt waren, deutlich gestiegen. Die Ursachen sind vielgestaltig. Ein besonderes Risiko stellen aber E-Bikes dar.

Im Moment verzeichnet man in Vorarlberg rund 600 Radunfälle pro Jahr, sagt Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Zwar sei die Zahl von 2016 auf 2017 gesunken, tendenziell würde es aber mehr Unfälle geben. Die häufigsten Unfallursachen sind laut Pfanner die Ablenkung bzw. Unachtsamkeit von Fahrradfahrern oder Pkw-Lenkern. Vorrangverletzungen und überhöhte Geschwindigkeit folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Gefahren durch das E-Bike

Immer mehr Menschen sind, vor allem in den Sommermonaten, mit dem Rad unterwegs. Vor allem aber durch den „E- Bike Boom“ hat auch die Anzahl der Verkehrsunfälle zugenommen.

Viele Unfälle passieren beim Überqueren der Straße. Pfanner sagt, das liege daran, dass etwa Informationen zu Radfahrerübergängen in der Bevölkerung schlecht gestreut seien. Der Fahrradfahrer habe bei solchen Übergängen beispielsweise keine Vorfahrt, sondern Wartepflicht. Und einen Zebrastreifen dürfe er nur überqueren, wenn er vom Rad absteige.

Schwere der Verletzungen nimmt zu

Neben den Vorrangverletzungen ist oft überhöhte Geschwindigkeit Auslöser für einen Unfall. Besonders E-Bike Fahrer werden im Straßenverkehr falsch eingeschätzt. Die maximale Bauartgeschwindigkeit für diese Fahrzeuge liege bei 25 Stundenkilometern, erklärt Horst Spitzhofer, Pressesprecher der Landespolizeidirektion. Fährt ein E-Bike schneller, sei es oft getunt - und dann würden rechtliche und versicherungstechnische Konsequenzen drohen.

Zugenommen hat auch die Schwere der Verletzungen, vor allem bei Mountainbikern. Dabei würde ein Drittel der Unfälle gar nicht am Berg passieren, sondern im öffentlichen Verkehr auf der Heimfahrt. Eines der Probleme sei, dass die Mountainbiker oft ohne Beleuchtung unterwegs seien, sagt Pfanner - oder sich vor der Talfahrt noch ein Bier genehmigen würden. Ab 0,8 Promille Alkohol im Blut ist übrigens für alle Fahrradfahrer nur mehr schieben erlaubt.