Making-of: So stirbt Carmen auf der Seebühne

Die Oper „Carmen“ geht heuer auf der Seebühne in Bregenz in die zweite Saison. Besonders spektakulär ist die Szene, in der Carmen von Don José ertränkt wird. Nun zeigen die Bregenzer Festspiele in einem Making-of-Video, wie die Darstellerin die Szene „überleben“ kann.

Eine gefühlte Ewigkeit lang wird Carmen von Don José auf der Bregenzer Seebühne unter Wasser gedrückt, bis sich nach wildem, vergebenem Um-sich-Schlagen ihr Schicksal besiegelt. Carmen stirbt den Ertrinkungstod. Bereits in der ersten Saison wurde viel über die Art und Weise spekuliert, wie Don José auf offener Bühne Carmen durch Ertränken zu Tode bringt. Die Bregenzer Festspiele produzieren derzeit ein kurzes „Making-of-Video“ der spektakulären Schlussszene.

Die Bregenzer Todesvariante

In Bregenz stirbt Carmen nicht durch einen Dolchstoß, sondern wird von Don José ertränkt. Das Ensemble liebt laut den Bregenzer Festspielen die Bregenzer Todesvariante. Das Ertrinken setze mehr und längere schaudernde Emotionen frei als der konventionelle Dolchstoß.

Aus verschiedensten Perspektiven

Lena Belkina, eine der drei Carmen-Darstellerinnen, und Martin Muehle als Don José stellten sich für das Making-of-Video zur Verfügung. Über ein halbes Dutzend Film- und Fotokameras hielten aus verschiedenen Perspektiven fest, was das Publikum bei einer Aufführung eben nicht sehen soll.

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Im Schwimmbad nachgestellt

Die Todesszene wurde im Stadtbad in Bregenz nachgestellt. Gefilmt vom Tauchsportclub Friedrichshafen.

Pressluftflasche im Kleid versteckt

Für diese Szene trägt Belkina einen Neopren-Anzug und ein speziell angefertigtes Kostüm, indem eine Pressluftflasche versteckt ist. Hinter einer Rose am Kleid befindet sich das Mundstück - die Verbindung zur Pressluftflasche.

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Besondere Kraftanstrengung für Sängerin

Eine besondere Kraftanstrengung für die Carmen-Darstellerin ist das Aufstehen nach der Szene. Das Kostüm ist mit Wasser vollgesogen. „Es braucht einen Karren, um es von der Bühne zu transportieren“, erklärt Patric Barthel von der Kostümabteilung, „es ist so schwer, dass man es selbst zu zweit nicht tragen kann.“

Sicherheit hat absolute Priorität

Die Sicherheit der Carmen-Sängerinnen – die Titelrolle ist für die insgesamt 29 Aufführungen dreifach besetzt – hat absolute Priorität. Entsprechend strikt sind die Vorkehrungen. Der Ablauf von allen Beteiligten werde vielfach geprobt. Dazu gehöre auch ein unmissverständliches Notsignal, so die Festspiele in einer Aussendung.

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