Acht statt 76 Deutschförderklassen
31 Volksschulen haben gemeldet, dass sie sieben Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen haben. Erst ab acht Schülern sind die Direktoren gesetzlich dazu verpflichtet, eine Deutschförderklasse einzuführen.
Da es noch keine standardisierten Tests gibt, liegt es im Ermessen der Schulleitung, zu entscheiden, wer die Deutschförderung braucht und wer nicht. Das Pflichtschulinspektorat hat angekündigt, jene Schulen unter die Lupe zu nehmen, die knapp unter der gesetzlichen Grenze liegen.
Deutschförderklassen: Zu wenig Schüler
Die umstrittenen Deutsch-Förderklassen kommen im Herbst, es werden allerdings viel weniger als erwartet.
Beurteilung durch die Schulaufsicht
Wenn die Zahl an außerordentlichen Schülern plötzlich massiv zurückgeht, würde sie sich einige Fragen stellen, so Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) in einer Aussendung. Eine Frage sei etwa, ob die bisheriger Meldungen korrekt bzw. im Sinne des Gesetzes gewesen seien. Dies zu beurteilen sei jedoch Sache des Landesschulrates bzw der Schulaufsicht.
„Im Ermessen der Direktoren“
Man werde sich die Schulen, an denen der Unterschied zwischen dem heurigen und dem kommenden Schuljahr sehr groß ist, anschauen, so Pflichtschulinspektorin Karin Engstler. Man wolle sehen, wie die Schulleiter zu diesen Ergebnissen gekommen sind.
Die Einstufung der Schüler liege im Ermessen des Direktors, sie könne ein Urteil nicht komplett aufheben, so Engstler. Das sei mit der gesetzlichen Lage nicht möglich.
Kritik vom Lehrervertreter
Der Lehrervertreter der Pflichtschullehrer, Willi Witzemann, erneuert im „Vorarlberg heute“-Interview die Kritik an der Einführung von Deutschförderklassen. Es gebe nach wie vor viele offene Fragen. So gebe es bis heute noch keine Tests, mit der die Deutschkenntnisse verglichen werden können.