Zahl der Wohnungseinbrüche gestiegen

Die Zahl der Anzeigen in Vorarlberg ist 2017 leicht gestiegen. Laut Anzeigen-Statistik gab es deutlich mehr Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser als im Jahr davor. Zurückgegangen ist die Zahl der angezeigten Gewaltdelikte.

Die Anzahl an gerichtlich strafbaren Delikten in Vorarlberg ist innerhalb eines Jahres um 111 Delikte auf insgesamt 20.037 Delikte gestiegen - in Plus von 0,6 Prozent. Die Aufklärungsquote ist laut Polizei mit 60,0 Prozent in Vorarlberg weiterhin die höchste in ganz Österreich.

Kriminalitätsstatistik präsentiert

In Vorarlberg sind im Vorjahr ein wenig mehr als 20.000 Straftaten angezeigt worden. Das sind ähnlich viele wie in den Jahren davor, heißt es im Landeskriminalamt.

Insgesamt ermittelte die Vorarlberger Polizei gegen 13.055 Tatverdächtige (2016: 13.498), darunter waren 5.140 Fremde, also ein Anteil von 39,4 Prozent. Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher sprach in diesem Zusammenhang von einer „nicht erfreulichen Entwicklung“. Vor zehn Jahren lag ihr Anteil noch bei 30 Prozent. Die meisten davon waren 2017 Deutsche (1.080). Auch der Anteil an tatverdächtigen Asylwerbern stieg mit einem Plus von 8,6 Prozent weiter an.

Einbrüche in 176 Wohnhäuser

Die Polizei brachte letztes Jahr 229 Fälle von Einbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser zur Anzeige. 176-mal waren Wohnhäuser betroffen. Die Gesamtzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr damit um 49 Fälle erhöht, liegt aber laut Polizei im Schnitt der letzten Jahre.

Statistik Einbruchskriminalität

Polizei

Hinsichtlich des Zeitpunkts der Vorfälle bestätigten sich auch dieses Jahr die Erkenntnisse der Vergangenheit: Abwesenheiten während der Sommermonate und Dämmerungszeiten in Herbst- und Wintermonaten werden häufig von Tätern als Gelegenheit zum Einbruch genutzt.

35 Fahrzeug-Diebstähle

Die Zahl der Kfz-Diebstähle ist um vier Fälle auf insgesamt 35 Fälle gestiegen, wobei die Aufklärungsquote von 12,9 Prozent auf 42,9 Prozent gestiegen ist. Es handelte sich dabei um 13 Pkw-Diebstähle, 20 Diebstähle von Krafträdern und in zwei Fällen wurden Lkws gestohlen.

Weniger Gewaltdelikte

Im Jahr 2017 wurden 2.080 Fälle von Gewaltdelikten angezeigt, 42 Fälle weniger als 2016. Davon konnten in 1.902 Fällen die Täter ermittelt und zur Anzeige gebracht werden – was eine gleichbleibend hohe Aufklärungsquote von 91,4 Prozent bedeutet. Alle besonders schweren Fälle vorsätzlicher Tötung konnten die Ermittler im Jahr 2017 klären.

Internet-Kriminalität gestiegen

Die Anzeigen im Bereich Internetkriminalität (Cybercrime) sind von 652 auf 722 Fälle gestiegen, wobei es sich meistens um Internetbetrug handelte (498 Fälle). In 42,5 Prozent der Fälle konnten jedoch Täter ausgemittelt werden.

Wirtschaftskriminalität gesunken

Die Wirtschaftskriminalität ist im letzten Jahr mit 2.328 Fällen gesunken (minus 80 Fälle). Die Aufklärungsrate mit liegt dabei auf einem weiterhin hohen Wert von 60,4 Prozent (65 Prozent im Jahr 2016). Der Großteil davon sind Betrugshandlungen.

Große Personalsorgen

Nach wie vor ist die Polizei intensiv auf Personalsuche. Dank einer Kampagne verzeichne man seit zwei Jahren bedeutend mehr Aufnahmen. Gerade im Landeskriminalamt und im IT-Bereich, wo bis Ende 2018 13 neue Stellen geschaffen werden, sei der Personalbedarf aber groß, so Landespolizeidirektor Ludescher.

Finanzierung und Zusicherung von Planstellen stehen, „unser Problem ist eher, diese zu füllen“, erklärte Ludescher. Pensionierungen, Karenzierungen, Abgänge und die große Konkurrenz am Arbeitsmarkt erschwerten die Suche nach neuen Polizisten. Gerade im Landeskriminalamt bestünden inzwischen „echte Nachwuchssorgen“. Derzeit stehen dem LKA nur zehn Kollegen zur Verfügung.

FPÖ: Verfehlte Ausländerpolitik

FPÖ-Sicherheitssprecher Christof Bitschi führt den steigenden Anteil von Nicht-Österreichern an den Tatverdächtigen auf eine verfehlte Zuwanderungspolitik zurück. Hoffnungen setzt er in die türkis-blaue Bundesregierung: „Hier werden Maßnahmen gesetzt, um erstens die illegale Zuwanderung zu stoppen und zweitens die Zahl der Abschiebungen von Personen, die unser Land wieder verlassen müssen, zu erhöhen. Das ist der richtige Weg.“

Schwärzler: Aufstockung notwendig

Laut Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) braucht es eine ausreichenden Zahl ein Einsatzkräften, um die Sicherheit in Vorarlberg weiterhin gewährleisten zu können. Dazu müssten jährlich 70-80 Polizeischüler ausgebildet werden. „Weiters notwendig ist die Erhaltung der bestehenden Polizeidienststellen sowie eine Aufstockung von derzeit etwa 910 auf künftig 1.050 Planstellen, um die Vorbeugung und Aufklärung von Strafdelikten weiterhin erfolgreich bewerkstelligen zu können.“