Polizisten werden mit „Bodycams“ ausgestattet

Vorarlbergs Polizisten werden künftig mit kleinen Videokameras ausgestattet - sogenannten „Bodycams“. Die bisherigen Erfahrungen seien positiv, das Innenministerium will die Bodycams bis zum Jahreswechsel überall in Betrieb nehmen.

Die Bodycams werden von den Polizisten in schwierigen Situationen eingesetzt, beispielsweise bei sehr emotionalen Familienstreitigkeiten oder auch bei betrunkenem und aggressivem Randalieren. Sie sind nicht durchgehend in Betrieb. Die Beamten müssen ankündigen, wenn gefilmt wird, erklärt Eugen Lampert, Vorsitzender der Vorarlberger Polizeigewerkschaft.

Bodycam

APA / Helmut Fohringer

„Nachdem der Probebetrieb in Wien positiv verlaufen ist, hat sich unsere Skepsis schon gelegt“, sagt Lampert. „Es hat eine präventive Wirkung auf das Gegenüber“. Jetzt sei man in Verhandlungen, wie Bodycam-Einsätze formal ausgestaltet werden sollen. „Aber grundsätzlich dürfte das eine ganz gute Sache werden.“

100-130 Geräte in Vorarlberg

Regelrecht begeistert sind die Zuständigen bei der Landespolizeidirektion. Enrico Gesiot würde die Bodycams am liebsten schon heute einsetzen. Natürlich würden die Kameras eine Umstellung für die einschreitenden Beamten bedeuten, habe ihm einer der Polizisten erzählt, die die Geräte bereits getestet haben. Das Positive - nämlich die Deeskalation - würde aber eindeutig überwiegen.

Bevor die Bodycams eingeführt werden, müssen noch einige Dinge geklärt werden. So sei derzeit noch unklar, welche Modelle angeschafft werden und wie viele davon die jeweiligen Bundesländer erhalten, sagt Gesiot. Man habe ein Drei-Phasen-Modell vorgeschlagen, demzufolge zunächst 50 Stück eingesetzt werden sollen. Im Endausbau sollen es dann 100 bis 130 Geräte in ganz Vorarlberg sein. Auch die Staatsanwaltschaft wird von den Bodycams profitieren, heißt es beim Innenministerium: So sind die Aufnahmen vor Gericht zulässig.