Landwirtschaftskammer sieht „schiefe Optik“

Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger sieht eine „schiefe Optik“. Er kritisiert, dass der Obmann der Vorarlberg Milch und Landwirt Reinhard Summer seine Landwirtschaftsflächen in Weiler verkauft. Die Großbäckerei Ölz will dort eine umstrittene Produktionsstätte errichten.

„Bauernland in Bauernhand“ - dieses Sprichwort gilt offenbar nicht für Vorarlberg Milch-Obmann und Landwirt Reinhard Summer. Er will seine Landwirtschaftsflächen in Weiler verkaufen. Summer besitzt rund 5.900 Quadratmeter jener Flächen in Weiler, die möglicherweise aus der Landesgrünzone genommen werden könnten, damit die Großbäckerei Ölz dort bauen kann. Der Wert des Grundstück-Anteils soll nach einer allfälligen Umwidmung rund 1,1 Millionen Euro betragen - mehr dazu in Summer profitiert von Ölz-Umwidmung (vorarlberg.ORF.at; 1.2.2017)

Josef Moosbrugger

ORF

Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger

„Schiefe Optik bleibt“

Scharfe Kritik hagelt es von Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger. Wenn ein aktiver Landwirt Grund verkaufe, dann sei das nicht im Interesse der Landwirtschaft. Was bleibt, ist laut Moosbrugger eine schiefe Optik. In solchen Fällen sei die Raumplanung mit klaren Richtlinien gefragt. Es bräuchte ein besseres Flächenmanagement mit Weitblick in Vorarlberg. Man müsste die Grundstückswidmungen besser steuern, so Moosbrugger. Dann könnte es nicht passieren, dass Einzelinteressen vor dem Allgemeininteresse stehen würden.

Moosbrugger will kämpfen

Landwirtschaftskammerpräsident Moosbrugger zeigt sich kämpferisch. Dieser Fall dürfe nicht zum Präzedenzfall werden. Es dürfe nicht sein, dass Flächen einfach so verkauft werden können und die Raumplanung nicht die Kraft habe, Grenzen zu setzen.

Diskussion um Ölz-Produktionsstätte in Weiler

Die geplante Errichtung eines Produktionsstandortes von Ölz Meisterbäcker in Weiler sorgt für große Diskussionen. Das Werk soll in einer bisherigen Landesgrünzone errichtet werden.

Meisterbäcker Ölz in Dornbirn ist nach Angaben von Geschäftsführer Bernhard Ölz seit fünf Jahren auf der Suche nach einem zweiten Betriebsstandort. Der soll auf einer 45.000 Quadratmeter großen Fläche in der Landesgrünzone in Weiler entstehen. Laut Wirtschaftspresseagentur geht es im Endausbau um 300 Arbeitsplätze, die dort geschaffen werden sollen. Die Flächen gehören großteils privaten Besitzern, ein Antrag auf Herausnahme aus der Grünzone wurde bereits gestellt.