Vorarlberg Milch-Obmann profitiert von Ölz-Umwidmung

Die Diskussion über eine mögliche Ansiedlung von Ölz Meisterbäcker in Weiler ist um eine Facette reicher. Laut Wirtschaftspresseagentur (wpa) würde Vorarlberg Milch-Obmann Reinhard Summer von der Umwidmung profitieren.

Summer besitzt rund 5.900 Quadratmeter jener Flächen in Weiler, die möglicherweise aus der Landesgrünzone genommen werden, damit Ölz dort bauen kann. Der Wert des Grundstück-Anteils soll nach der Umwidmung - bei einem kolportierten Verkaufspreis von 195 Euro pro Quadratmeter - rund 1,1 Millionen Euro betragen. Summer bestätigte auf wpa-Anfrage, dass er einer der elf Grundstückseigentümern in Weiler sei. Die entsprechende Verkaufsabsicht ist bereits im Grundbuch vermerkt.

Vorarlberg Milch Obmann Reinhard Summer

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Vorarlberg Milch-Obmann Reinhard Summer

„Kein Nachfolger für meinen Hof“

Auf die Frage, ob es nicht ein wenig seltsam anmute, wenn ausgerechnet ein Spitzenvertreter der Landwirtschaft von dieser Umwidmung finanziell profitiere, obwohl stets der Rückgang von landwirtschaftlichen Böden beklagt werde, sagte Summer: „Es gibt für diese Entscheidung mehrere Gründe. Ich bin jetzt 63 Jahre alt und habe keinen Nachfolger für meinen Hof mit derzeit 15 Kühen samt Jungvieh. Da stellt man sich dann die Frage, ob man solche einzelnen Grundstücksstreifen nicht verkaufen sollte, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.“

Insgesamt bewirtschafte er derzeit rund 2,5 Hektar der besagten 4,5 Hektar, die möglicherweise vor der Umwidmung stehen. Neben den eigenen Flächen habe er mehrere angrenzende Flächen von anderen Grundstücksbesitzern gepachtet, erklärte Summer. Natürlich hätte er sich hinsichtlich eines Verkaufes querlegen können. „Aber mir gehört ja nicht der Großteil dieser Flächen, sondern nur etwa zwölf Prozent. Eine Verweigerung meinerseits hätte so oder so dazu geführt, dass ich die gepachteten Flächen in diesem Gebiet verloren hätte.“

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Wieder Ärger im Ölz-Ansiedlung

Der Obmann der Vorarlberg-Milch, Reinhard Summer, will seine Landwirtschaftsflächen in Weiler an Meisterbäcker Ölz verkaufen. Kritik kommt von der Landwirtschaftskammer.

Summer will gleichwertige Flächen kaufen

Er, Summer, sei einer von drei Landwirten unter den Grundstückseigentümern der besagten Liegenschaft, die zusammen nicht ganz 30 Prozent jener 45.000 Quadratmeter besitzen. Die anderen Grundstückseigentümer der möglicherweise zukünftigen Ölz-Liegenschaft seien keine Landwirte. Alle drei Landwirte hätten die Möglichkeit, gleichwertige landwirtschaftliche Flächen in Weiler zu kaufen und dann auch zu bewirtschaften. „Und das werde ich auch tun“, so Summer.

Ölz will Produktionsstätte in Weiler

Die geplante Errichtung eines Produktionsstandortes von Ölz Meisterbäcker in Weiler sorgt für große Diskussionen. Das Werk soll in einer bisherigen Landesgrünzone errichtet werden. Das Unternehmen in Dornbirn ist nach Angaben von Geschäftsführer Bernhard Ölz seit fünf Jahren auf der Suche nach einem zweiten Betriebsstandort.

Laut Wirtschaftspresseagentur geht es in Weiler im Endausbau um 300 Arbeitsplätze, die dort geschaffen werden sollen. Die Flächen gehören großteils privaten Besitzern, ein Antrag auf Herausnahme aus der Grünzone wurde bereits gestellt.

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