Unsicherheit: Zeckenimpfung bei Kindern

Das Thema Impfen beschäftigt viele Eltern. Mit Beginn der Zeckensaison stellt sich die Frage: Kleinkinder impfen oder nicht. Die Landessanitätsdirektion empfiehlt die Impfung ab einem Jahr, in der Schweiz wird sie erst ab sechs Jahren empfohlen.

Im Vorjahr hat es in Österreich 69 Fälle von FSME-Erkrankungen gegeben, drei davon in Vorarlberg. Viele Eltern sind verunsichert, ob sie ihre Kinder impfen lassen sollen und falls ja, ab welchem Alter.

Landessanitätsdirektor empfiehlt allen Impfung

Die Zeckenimpfung werde allen Personen unabhängig vom Alter empfohlen, sagt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher im ORF Radio Vorarlberg-Interview. Kinder seien Zecken besonders häufig ausgesetzt, da sie viel in Wiesen herumkrabbeln würden. Der Impfstoff sei ab einem Jahr zugelassen, daher sollte auch dann geimpft werden.

In der benachbarten Schweiz empfiehlt die Impfkommission die Zeckenimpfung erst ab sechs Jahren. Dieser Unterschied verunsichere Eltern in Vorarlberg, sagt der Bregenzer Kinderarzt Diethard Von der Thannen gegenüber Radio Vorarlberg.

„Geringeres Risiko bei Kindern“

Das Risiko, an FSME zu erkranken, sei bei Kindern geringer als bei Erwachsenen, sagt Von der Thannen. Wenn Kinder die Krankheit durchmachen, sei das Risiko von bleibenden Schäden auch deutlich geringer als bei Erwachsenen.

Es sei grundsätzlich richtig, dass bei Kindern FSME-Infektionen eher leichter verlaufen als bei Erwachsenen, sagt Grabher: „Aber im Hinblick auf das relativ gute Nebenwirkungsprofil kann die Impfung mit gutem Gewissen empfohlen werden.“

„Keine Garantie für harmlosen Verlauf“

Er habe gute Erfahrungen mit der Verträglichkeit des Impfstoffes gemacht, so Von der Thannen. Deshalb empfehle er schon die Impfung vor dem sechsten Lebensjahr. Denn Garantie für einen harmlosen Verlauf gebe es nicht: „Wenn man auf Nummer sicher geht, lässt man sich impfen.“ Er empfiehlt die Impfung allerdings erst ab dem zweiten Lebensjahr.

Link: