Milch: Moosbrugger begrüßt EU-Einigung

Die Agrarminister der Europäischen Union haben sich am Montag auf eine Vorgehensweise hinsichtlich der fallenden Milchpreise geeinigt. Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger kann dem einiges abgewinnen.

Am Montag waren in Brüssel Landwirte auf die Straße gegangen, um auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen: Infolge der Liberalisierung des Milchmarktes im April dieses Jahres sind die Erzeugermilchpreise nämlich im Keller. Jetzt einigten sich die Agrarminister darauf, 500 Millionen Euro bereitzustellen, um damit Milch aufzukaufen. Sie wird dann zu Milchpulver verarbeitet.

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EU-Einigung zum Milchpreis

Die EU-Agrarminister sind am Montag in Brüssel zu einem Sonderrat zum Milchpreis zusammengekommen. Ein Ergebnis konnte erzielt werden, in Vorarlberg ist man zufrieden.

Der Vorarlberger Landwirtschaftspräsident, Josef Moosbrugger, begrüßt diese Entscheidung. Er sei froh, dass die Minister die Marktsituation richtig einschätzen und gewillt seien, marktentlastende Maßnahmen zu setzen, so Moosbrugger zum ORF Vorarlberg.

33 Cent pro Liter Milch

33 Cent pro Liter bekommen die Vorarlberger Milchbauern nach Auskunft von Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger derzeit ausbezahlt. Das sei zu wenig zum Leben, sagt er. In Deutschland liegt der Milchpreis bereits unter der „magischen“ Grenze von 30 Cent. Durch die Schaffung einer regionalen Vermarktung sei es in Österreich bisher geglückt, sich vom europaweiten Milchpreisabsturz etwas abzukoppeln.

Moosbrugger setzt auf Spezialisierung

Die Interessensgemeinschaft Milch konstatierte in einer Presseaussendung kürzlich, die Milchbauern seien selbst auch Teil des Problems. Mittel- und langfristig lasse sich das Problem des Milchpreiszerfalls nur dadurch lösen, dass die Bauern statt immer mehr künftig weniger Milch erzeugen, damit der Markt austrocknet.

Moosbrugger stimmt dieser Strategie nicht zu: Jahrelang habe man das System der Milchquote gehabt, auch die habe es nicht geschafft, Angebot und Nachfrage in die Balance zu bringen. Deswegen lasse er, Moosbrugger, sich jetzt auch nicht fehlleiten von solchen Vorschlägen. Er glaubt, dass die Vorarlberger Milchwirtschaft das europaweite Milchpreisdumping nur durch die weitere Spezialisierung auf regionale Qualitätsprodukte überleben kann.