Ein Jahr Pfändertunnel: Weniger Verkehr in Bregenz

Seit einem Jahr sind beide Röhren des Pfändertunnels auf der A14 in Betrieb. Seither hat der Verkehr im Bregenzer Stadtgebiet abgenommen. Im Pfändertunnel hat der Verkehr um 14 Prozent zugenommen. Landtagsparteien und Asfinag ziehen Bilanz.

In der Nacht auf den 4. Juli 2013 ist die zweite Röhre des 6,7 Kilometer langen Pfändertunnels eröffnet worden. Die erhoffte Entlastung für das Bregenzer Stadtgebiet sei eingetroffen, so Christian Rankl, Verkehrsplaner im Amt der Landesregierung.

Nach Angaben der Asfinag fahren täglich zwischen 32.000 und 33.000 Fahrzeuge durch den Pfändertunnel.

Vor allem an Spitzentagen gebe es spürbar weniger Verkehr im Stadtgebiet und damit auch weniger Staustunden und Staulängen, so Rankl. Als Beispiel nennt er einen starken Reisetag im Dezember 2012. Damals seien gut 27.000 Autos auf der Landesstraße unterwegs gewesen, ein Jahr später waren es gut 6.000 Autos weniger. Der große Teil sei aber hausgemachter Verkehr und werde an dieser Stelle deshalb auch bleiben.

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Im Video zu sehen: Markus Linhart (Bürgermeister in Bregenz, ÖVP), Mandi Katzenmayer (Bürgermeister in Bludenz, ÖVP), Hermann Wackerle (Leiter der Überwachungszentrale, ASFINAG); Beitrag von Theresia Bilgeri, Tobias Becker, Ingo Hammerer

Auswirkungen für Bludenz

Die befürchtete Verkehrsverschiebung Richtung Bludenz sei nicht eingetroffen, so Rankl. Mit einem Resümee ist er aber noch vorsichtig, da durch den milden Winter weniger Reiseverkehr als in den Jahren zuvor gewesen ist.

Asfinag: Keine Verletzten seit der zweiten Röhre

Die Asfinag zieht ebenfalls Bilanz nach eienm Jahre: So habe es deutlich weniger Unfälle als im selben Zeitraum davor gegeben(neun statt 42) und dabei keine Verletzten (davor: 25). Selbst starke Reisetage mit 50.000 Fahrzeugen pro Tag konnten ohne Stau bewältigt werden, so Asfinag-Geschäftsführer Klaus Fink.

ÖVP: Ausbau war richtig

Für ÖVP-Verkehrssprecher Peter Ritter hat sich der Ausbau als richtig erwiesen. Vor allem auch deshalb, weil es deutlich weniger und weniger schwere Unfälle gegeben hat.

Für Bludenz und das Montafon müsse man die weitere Entwicklung genau im Auge behalten, so Ritter. Der milde Winter habe heuer zwar keine zusätzlichen Belastungen gebracht, eine Entwarnung sei damit aber nicht gegeben.

Grüne: Entlastungseffekte nicht auf Dauer

Mit dem zweiten Tunnel habe man eine durchgängige Hochleistungsstrecke von München bis Bludenz geschaffen, so Grünen-Klubobmann Johannes Rauch. Die derzeitigen Entlastungseffekte werde es nicht auf Dauer geben.

Die größte Entlastung für Bregenz würde die Abschaffung der Vignette für die Autobahn bringen, so Rauch. Dann würde der Ausweichverkehr von jenen wegfallen, die keine Vignette kaufen wollen.

SPÖ: Hausgemachter Verkehr

SPÖ-Vorsitzender Michael Ritsch sieht es positiv, dass es in Bregenz keine Totalstillstände mehr gibt. Ein Problem sieht er jedoch im hausgemachten Verkehr.

FPÖ: Verkehrsentlastung

Für FPÖ-Verkehrssprecher Ernst Hagen ist der Druck für eine Verkehrsentlastung im unteren Rheintal weiter gestiegen. Der zweiröhrige Tunnel habe aber die Ziele erfüllt, da de Stauzeiten in Bregenz und damit die Entlastung der Anrainer geringer geworden sind.

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